Das plant die Stadt für Nürnbergs Gymnasien

16.12.2017, 05:55 Uhr
Das Neue Gymnasium bekommt einen musischen Zweig, das Martin-Behaim-Gymnasium gleich gegenüber einen Neubau, der mehr Platz für die Schüler und moderne Unterrichtsformen bietet.

© Foto: Günter Distler Das Neue Gymnasium bekommt einen musischen Zweig, das Martin-Behaim-Gymnasium gleich gegenüber einen Neubau, der mehr Platz für die Schüler und moderne Unterrichtsformen bietet.

Auf dem Tiefen Feld im Westen der Stadt wird ein Gymnasium gebaut. Das ist beschlossene Sache. Klar ist auch, dass Nürnberg darüber hinaus noch einen weiteren Neubau braucht. Die Standortsuche läuft – wahrscheinlich ist, dass der Südosten zum Zuge kommt. Zwischen Ostern und Pfingsten, schätzt Schulbürgermeister Klemens Gsell, werde Klarheit herrschen. Weil die Rückkehr zum G 9 eine Entscheidung des Freistaats war, muss dieser auch die Kosten für den zusätzlichen Neubau tragen, der dadurch erforderlich wurde – hier greift das sogenannte Konnexitätsprinzip. Trotzdem, so Gsell, werde die Belastung für die Stadt hoch sein. Unter anderem falle ihr die ganze Planung zu.

Dass das NGN einen musischen Zweig bekommen soll, unterstützen die Stadträte. Bürgermeister Gsell geht davon aus, dass das Kultusministerium grünes Licht erteilen wird. "Dann können wir vielleicht schon im nächsten Schuljahr damit beginnen."


Neuer Bildungsbericht: Das sind Nürnbergs Probleme


Musische Bildung sei auch der CSU ein großes Anliegen, sagt Barbara Regitz, die bildungspolitische Sprecherin der Christsozialen. "Ich sehe keine Gefahr, dass wir eine Konkurrenz für das Labenwolf-Gymnasium schaffen." Anja Prölß-Kammerer, die Fraktionschefin der SPD, weist darauf hin, dass es auch in Schwabach ein musisches Gymnasium gibt. Doch Gsell sieht auch hier keinen neuen Konkurrenzkampf entstehen.

Großer Bedarf an Mint-Fächern

Nürnberg hat nach Worten des Schulbürgermeisters einen großen Bedarf an Mint-Angeboten – also in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. "Das ist traditionell der Bereich, den viele Familien wählen, in denen die Eltern kein Gymnasium besucht haben." An den beiden neuen Schulen sollen deshalb Mint-Fächer angeboten werden. Das Gymnasium, für das noch ein Standort gesucht wird, soll außerdem einen wirtschaftswissenschaftlichen Zweig bekommen. Bislang wird der nur am Johannes-Scharrer-Gymnasium angeboten – und die Anmeldungszahlen steigen.

Diskutiert wird in der Sitzung auch das Thema gebundener Ganztagsunterricht. Auch hier herrscht im Falle der beiden Schulneubauten schon Klarheit: "Wir möchten hier bis zur 7.Klasse vollständig den gebundenen Ganztag einführen", so Gsell. "Die Raumkonzepte werden auch darauf hin ausgelegt." Das Interesse an gebundenem Ganztagsunterricht an den Nürnberger Gymnasien hält sich momentan in Grenzen. Allerdings nicht überall, wie Gsell berichtet. "Am Neuen Gymnasium gibt es sogar einen Nachfrageschub."

Das Gymnasium, das auf dem Tiefen Feld entsteht, wird neben einem naturwissenschaftlich-technologischen Zweig einen sprachlichen bekommen. Allerdings soll es dort nicht die klassischen Angebote geben. "Wir werden die dritte Fremdsprache aus unseren Migrationssprachen anbieten, nämlich Russisch", sagt Klemens Gsell. "Vielleicht ist das sogar schon als zweite Fremdsprache möglich. Das müssen wir mit dem Ministerialbeauftragten besprechen." Als vierte Fremdsprache kann sich Gsell außerdem Türkisch vorstellen.

3 Kommentare