Defektes Streckengerät bremste Nürnberger U-Bahnen aus

Nürnberg - Kurz vor dem Wochenende dürfte der Puls bei einigen Fahrgästen der VAG noch einmal angestiegen sein. Wegen eines defekten Streckengerätes kam es auf den U-Bahnlinien U2 und U3 von 17.15 Uhr bis etwa 19.45 Uhr zu größeren Beeinträchtigungen. Züge fielen aus oder waren verspätet - zwei U-Bahnen blieben sogar mitten im Tunnel stehen.

Das fehlerhafte Streckengerät befand sich laut VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger direkt am "Herzstück des U-Bahnnetzes in der Nordstadt", also an der Stelle, wo sich die Linien U2 Richtung Flughafen und die U3 Richtung Friedrich-Ebert-Platz unmittelbar nach dem Bahnhof Rathenauplatz gabeln.

"Die Fehlermeldung ging um 17.15 Uhr ein", sagte Seitzinger. Rund zwei Stunden lang versuchten VAG-Mitarbeiter, das Problem in den Griff zu bekommen. Um etwa 18.50 Uhr waren die Reparaturen abgeschlossen, nun musste nur noch getestet werden, ob wieder alles rund läuft. Die VAG rechnete damit, ab spätestens 19.45 Uhr wieder nach Fahrplan fahren zu können.

In der Zwischenzeit kamen die U2 und die U3 nur noch im Zehn-Minuten-Takt oder noch seltener. Um den U-Bahnverkehr einigermaßen am Laufen zu halten, mussten die Züge der automatischen U2 zwischen den Haltestellen Rathenauplatz und Rennweg und die Züge der U3 zwischen Rathenauplatz und Maxfeld jeweils in beiden Richtungen manuell durch einen Fahrer gesteuert werden.

Aufgabe eines Streckengerätes ist es, im automatischen Betrieb laufend Informationen über die Linienleiter an die Züge zu senden. Erhalten die Bahnen nicht laufend Datentelegramme, bleiben sie aus Sicherheitsgründen stehen. So erging es dann am Freitag auch zwei Zügen, die laut VAG-Sprecherin Seitzinger mitten im Tunnel stehen blieben. Die Fahrgäste mussten ausharren, bis ein Fahrer zugestiegen war.