Dem Biber auf der Spur

21.3.2010, 00:00 Uhr

Grund genug für den Bund Naturschutz, das Interesse für den begabten Baumeister in der Bevölkerung zu mehren. »Auf den Spuren des Bibers» wandelten am Samstag zahlreiche große und kleine Naturliebhaber anlässlich einer Führung zu den Biberburgen an der Regnitz.

Gut 100 Jahre lang galt der Biber in Bayern ausgestorben. 15 Millionen Jahre lang nagte er hierzulande, bis die Jagd auf ihn ihm den Garaus machte. Pelz, Fleisch und vor allem das Duftsekret Bibergeil, das als Wundermittel für alle möglichen Wehwehchen galt, waren der Grund für die intensive Jagd. »Inzwischen gibt es wieder etwa 12 000 Biber in Bayern», erklärt Jens Schlüter, Biberbeauftragter des Bund Naturschutz für Nordbayern. Und es werden immer mehr. Auch wenn es, wie von den Gegnern des Bibers oft behauptet, an natürlichen Feinden fehlt, ist eine Übervermehrung kaum zu befürchten. Wolf und Bär oder auch der Luchs sind auch in Gegenden, in denen die Tierarten zusammen leben, kaum imstande, an Biber heranzukommen.

In Fürth ist ein Konflikt zwischen Mensch und Biber kaum zu erwarten. Ein Blick auf das Flussufer und den Fluss selbst beweist, dass der Biber hier einen idealen Lebensraum vorfindet. Und die frisch genagten Äste auf der Biberburg zeigen, dass sich der gute Schwimmer hier wohl fühlt. Von Natur aus scheu ist der Nager meist nur in der Dämmerung zu beobachten und auch dann nur, »wenn man sich leise und nahezu bewegungslos verhält».

Und so verlief die Hoffnung der Teilnehmer, einen lebendigen Biber zu überraschen, im Sande. Doch einmal übers Fell streicheln war trotzdem angesagt, wenn auch nur bei dem ausgestopften Exemplar und dem Fell, dass der Biberbeauftragte als Anschauungsmaterial dabei hatte. svo