Der Fliegende Holländer fährt jetzt Bus

1.1.2012, 12:00 Uhr

 

„Die Leute wollen sich bewegen“, hat Andreas Radlmaier, Leiter des städtischen Projektbüros, als übergreifende Tendenz ausgemacht. Nach diesem Motto konnten die Besucher nicht nur von Spielstätte zu Spielstätte wandern, sondern sogar mit einem Tanzlehrer aus Kuba einen Salsa-Crashkurs im „eckstein“ absolvieren.

Auf Entdeckungsreise im Herzen der Altstadt

Bei der musikalischen Entdeckungstour im Herzen der Stadt ist der stilistische Reichtum kaum zu schlagen: Da hat etwa die Pocket Opera den Fliegenden Holländer geboten, unter dem Motto „Mit Wagner im Bus durch die Nacht“ als mobile Uraufführung, während in der Aula des Johannes-Scharrer-Gymnasiums die „Great Bertholinis“ ihren mit dem diesjährigen Nürnberger Kulturpreis ausgezeichnete Weltmusik-Mix zelebrierten. Siegfried Jerusalem und seine Meisterklasse holten Opernhaus-Atmosphäre ins Heilig-Geist-Spital, während in der Katharinenruine u.a. Mittelalter-Folk von „Versengold“ und „Des Königs Halunken“ die niedrigen Temperaturen vergessen ließ.

Für magischen Zirkusflair sorgte der „Cirque Garuda“, der seine Feuershow und Gauklerkünste in und vor dem Katharinensaal aufführte. Magie und Aberglaube, so meint Radlmaier, sind eben auch ein fester Bestandteil von Silvester, wie nicht nur der gern geübte Brauch des Bleigießens verdeutlicht.

Zeitplan wesentlich flexibler

Die Veranstalter haben in diesem Jahr darauf geachtet, den Zeitplan straffer zu gestalten. Da manche Aufführungen mehrfach über die Bühne gehen, konnte der Silvestival-Besucher seine Planung flexibel gestalten. So präsentierten Norbert Nagel und das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau ihr ausgefallenes Klassik-Programm „Der Tanz der Sieben Noten“ gleich dreimal im Historischen Rathaussaal des Wolff‘schen Baus.

Genauso wie die Verbindung zwischen Unterhaltung und Anspruch steht das Silvestival in den Augen der Organisatoren auch für die Melange zwischen Klängen aus der Heimat und Musik aus aller Welt. Nicht zufällig waren gleich mehrere Vertreter des auch in Nürnberg ausgetragenen „Creole“-Wettbewerbs dabei: Da wären etwa die aktuellen Deutschlandgewinner namens „Kellerkommando“ aus Bamberg, die Rap mit Volksmusik verbinden, und „Monaco Bagage“, deren Programm mit „Musik-Kabarett zwischen Obervolta und Oberbayern“ umschrieben wird.

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