Der Hauptmarkt wird zur Sand-Arena

Nürnberg - Die Stadt ist wählerisch, wenn es darum geht, Veranstaltungen auf dem Hauptmarkt zu genehmigen. Aber Sport ist nun einmal prinzipiell gut und Beachvolleyball derzeit sehr beliebt. Deshalb ist Nürnbergs „gute Stube“ bis zum Sonntag mit Sand bedeckt: Von Freitag an findet hier die „Smart Beach Tour“ statt.

Wer gerade aus dem Urlaub kommt, fühlt sich an Dünen erinnert. Vor dem Rathaus liegen Berge aus Sand. Allerdings nicht mehr lange, sie warten darauf, platt gemacht zu werden. 1100 Tonnen allerfeinste Körnchen werden auf Lastern nach und nach herantransportiert. Nürnberg ist nämlich ab Freitag zum ersten Mal Schauplatz eines besonderen Turniers: Drei Tage lang sind die besten deutschen Beachvolleyballer, Frauen und Männer, im Einsatz und wer mag, kann zusehen wie sie springen, fliegen, baggern, pritschen, in den Sand schlittern.

Für die Sportler geht es um viel: darum, Punkte für eine Teilnahme an der deutschen Meisterschaft am Timmendorfer Strand zu sammeln. Der Gewinner des Wettbewerbs darf zudem 10.000 Euro mit nach Hause nehmen.

Christopher Dietz hat reichlich Erfahrung mit der Organisation von Freiluft-Veranstaltungen im XXL–Format. Mit seiner Firma werk:b events hat er zu Zeiten diverser Fußball- Großereignisse das Public Viewing auf der Wöhrder Wiese und am Flughafen auf die Beine gestellt. Die Zusammenarbeit mit der Stadt sei sehr gut, sagt er. Und so hat es auch keiner großen Überredungskünste bedurft, eine Etappe der Beachvolleyball-Tour nach Nürnberg zu holen. „Die Entscheidung des Oberbürgermeisters hängt von vielen Faktoren ab“, sagt Dietz. „Es zählt zum Beispiel auch, dass die Veranstaltung keinen Eintritt kostet.“

Bevor die Tour nach Nürnberg kommt, hat sie schon in St. Peter Ording an der Nordsee, in Kühlungsborn an der Ostsee und in Dresden Station gemacht. Stuttgart und München hatten sich ebenfalls um das Sportereignis beworben, wurden aber von den Franken ausgestochen: Denn niemand sonst konnte mit einem derart exponierten Schauplatz aufwarten. „Wir haben mit einem 1a-Standort gepunktet“, sagt Dietz. „Das war der Hauptgrund für die Entscheidung der Veranstalter. Wenn das Turnier am Stadtrand stattfände, stieße es sicher auf wesentlich weniger Zuschauerresonanz.“

Seit 15 Jahren ist Christopher Dietz im Veranstaltungsgeschäft tätig, das Beachvolleyball-Turnier stellt auch für ihn eine Premiere dar. Leicht macht es der Hauptmarkt seinem Team nicht gerade: Er ist ziemlich abschüssig. „Vom Schönen Brunnen bis zur gegenüberliegenden Seite beträgt das Gefälle 1,56 Meter“, sagt Dietz. Auch die Bodenbeschaffenheit sei nicht die allerbeste. Und dann sind da auch noch die Lampen – eine davon konnten sie vorübergehend abbauen.

Der Smart Beach Cup beginnt am Freitag, 15. August, um 13 Uhr mit den Qualifikationsspielen. Am Samstag, 16. August und Sonntag, 17. August, finden ab 9 Uhr die Hauptfeldspiele statt. Am Sonntag um 14.30 Uhr beginnt das Finale der Frauen, um circa 15.30 Uhr das Finale der Männer. Im Anschluss daran werden die Sieger geehrt.