Die Stadt verteidigt ihr Neubau-Konzept

23.1.2015, 07:44 Uhr
Die Stadt verteidigt ihr Neubau-Konzept

1. Die Schule bekommt keine eigene Turnhalle. Der Transport zur externen Turnhalle kostet Zeit und geht von der Bewegung der Kinder ab.

Die Turnstunden sind gesichert. Zunächst wie bisher in der Zugspitzstraße, später in der neuen Bertolt-Brecht-Schule (BBS), wo von neun Halleneinheiten zwei von der Grundschule genutzt werden können. Nach dem Abriss der alten BBS kann bei Bedarf dort eine eigene Turnhalle für die Grundschule errichtet werden.

2. Die Räume sind zu klein.

Die Klassenzimmer für maximal 25 Kinder sind deutlich größer (mindestens 66 Quadratmeter), als in den staatlichen Schulbaurichtlinien vorgesehen (58 Quadratmeter).

3. Es gibt keinen eigenen Raum für die naturwissenschaftliche Lernwerkstatt.

Ein solcher Raum, der ja nie mehr als ein bis zwei Stunden am Tag genutzt wird, wäre nicht förderfähig. Die Lernlandschaft wird in einem Mehrzweckraum bei der Mittagsbetreuung untergebracht.

4. Es fehlt ein großer Raum für Veranstaltungen.

Die Pausenhalle kann mit einem angrenzenden Mehrzweckraum mit Bühne ebenso für Veranstaltungen genutzt werden wie der Musiksaal und die Innenhöfe.

5. Die gemeinsamen Garderobenbereiche für jeweils 100 Kinder sind zu groß und unübersichtlich.

Die Eingangssituation mit zentraler Garderobe ist Vorschrift im Brandschutzrecht. Das Konzept funktioniert in anderen städtischen Einrichtungen problemlos. Die Garderoben sind nicht „verwaist“, sondern können von den Bistrobereichen aus von den Erziehern eingesehen werden.

6. Hort und Mittagsbetreuung sind nicht klar getrennt. Der Komplex für insgesamt 280 Kinder ist zu groß. Die Erzieher könnten den Überblick verlieren.

Mittagsbetreuung und Hort sollen möglichst zusammenarbeiten und werden wohl aus einer Trägerschaft kommen. „Die Übersichtlichkeit ist besser als im alten Hort“, sagt Esther Segitz-Fäte vom Jugendamt. Ein kleinerer Hort bei der Schule hätte einen weiteren externen Hort nötig gemacht, „das wäre keine gute Alternative gewesen“. Schulbürgermeister Klemens Gsell betont: „Es gibt andere Horte mit sechs bis acht Gruppen, ohne dass Kinder verloren gehen.“

7. Es fehlt eine zentrale Mensa. Bis das Essen von der — zu kleinen — Küche in die Gruppenräume transportiert ist, ist es kalt.

Das Essen wird in den Bistrobereichen angeliefert, dort warmgehalten, von den Gruppen abgeholt und dezentral eingenommen. Die Kinder essen gestaffelt. Es ist Teil des pädagogischen Konzepts, dass die Kinder das Essen selbst verteilen, „wie in der Familie“, erklärt wbg-Sprecher Dieter Barth. Die schmutzigen Teller werden wieder abgeholt. Später wird die Logistik der neuen BBS mitgenutzt. Eine Mensa ebenso wie eine Schulküche sind erst ab der Sekundarstufe pädagogischer Standard.

8. Es gibt kaum Platz für Büchertaschenregale.

Diese sind noch gar nicht platziert. Die Ausstattung wird in Absprache mit der Schulleitung noch festgelegt. „Es wird genügend Platz geben, um das gruppenbezogen organisieren zu können“, verspricht Daniela Volland, Fachbereichsleiterin am Amt für Allgemeinbildende Schulen.

9. Es gibt keine Räume für Elterngespräche.

In der Schule gibt es ein Elternsprechzimmer bei der Verwaltung. Im Hort sind Elterngespräche im Büro der Hortleitung, im Personalraum und in den Gruppennebenräumen möglich. Zudem existiert hier einen Elternwartebereich.

10. Es fehlen Rückzugsräume für die Kinder, auch ein Krankenzimmer gibt es nicht.

In der Schule gibt es einen Erste-Hilfe-Raum und eine Ruheinsel im ersten Stock. Im Hort können sich die Kinder in die Gruppennebenräume zurückziehen.

11. Der Außenspielbereich ist zu klein. Es ist unklar, ob die bisherigen Außenspielgeräte, die noch gut sind, mitgenommen werden können.

Bei der Schule und beim Hort sind jeweils 2000 Quadratmeter Außenspielfläche vorgesehen, was nach Ansicht der wbg sehr großzügig ist. Die bisherigen Spielgeräte können mitgenommen werden, soweit die Sicherheit noch gegeben ist.

12. Es gibt zu wenig Elternparkplätze.

Bei der Schule wird es insgesamt 20 Parkplätze geben, in erster Linie für die Lehrer und Erzieher. „Wir können keinen Drive-In anbieten“, sagt Günter Ebert, Mitarbeiter von Schulbürgermeister Klemens Gsell. „Die Kinder haben kurze Wege und sollen am besten zur Schule laufen.“

13. Weder die Erzieher noch die Kinder wurden an den Planungen beteiligt.

„Wir sind ständig in Gesprächen mit Schul- und Hortleitung, das ist ein laufender Prozess“, sagt Segitz-Fäte. Diverse Änderungswünsche seien schon eingearbeitet worden.

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