Die Tricks der Langfinger zur Weihnachts-Saison

29.11.2013, 15:42 Uhr
Verstärkte Polizeipräsenz auf dem Christkindlesmarkt und in der Innenstadt soll abschreckend auf Taschendiebe wirken.

© Horst Linke Verstärkte Polizeipräsenz auf dem Christkindlesmarkt und in der Innenstadt soll abschreckend auf Taschendiebe wirken.

“Gelegenheit macht Diebe! Gerade im vorweihnachtlichen Trubel haben Taschendiebe auf Weihnachtsmärkten oder in Kaufhäusern und öffentlichen Verkehrsmitteln oftmals leichtes Spiel“, warnt Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag in Nürnberg. Die Täter gingen immer raffinierter vor und nutzten dabei vor allem das Gedränge auf Weihnachtsmärkten aus. Der beste Schutz sei, Geld und Wertsachen in Jackeninnentaschen zu verstauen.

Darüber hinaus wird zu erhöhter Aufmerksamkeit geraten. Die Maschen der Täter seien dreist und unverfroren, so Herrmann. Sie reichen vom einfachen Hineingreifen in Mäntel und Taschen bis hin zu ausgeklügelten Ablenkungsmanövern mehrerer Täter. “Dabei rempeln Taschendiebe ihre Opfer scheinbar unabsichtlich an, beschmutzen ihre Kleidung oder bitten darum, Geld zu wechseln“, erklärte der Innenminister. “Während einer das Opfer ablenkt, entwendet ein zweiter die Wertsachen. Eine dritte Person übernimmt die Beute und taucht in der anonymen Menge unter.“

Um potenzielle Täter abzuschrecken, will der CSU-Politiker während der Adventszeit die Polizeipräsenz in den Innenstädten verstärken. Zivile und uniformierte Beamte würden von Bereitschaftspolizisten unterstützt. Darüber hinaus habe jedes Polizeipräsidium örtlich angepasste Bekämpfungsstrategien. In allen bayerischen Großstädten sollen Beamte Verdächtige gezielt kontrollieren. In München gehe sogar eine Sondereinheit der Polizei gegen Taschendiebe vor.

Bundesweite Koordinierung

Um potenziellen Tätern möglichst früh auf die Schliche zu kommen, setze die Polizei auf einen intensiven Informationsaustausch zwischen den Präsidien und dem Landeskriminalamt. Die bei der Münchner Polizei angesiedelte bundesweite Koordinierungsstelle "Taschendiebstahl" stehe zudem in Kontakt mit anderen EU-Ländern und Europol, um gegen international operierende Taschendiebbanden vorzugehen.

Die bayerische Polizei registrierte im vergangenen Jahr 6696 Taschendiebstähle. Der Schaden belief sich dabei auf 2,1 Millionen Euro. Besonders häufig schlagen Taschendiebe laut Polizeistatistik im September, Oktober und im Dezember zu. In diesen drei Monaten werde knapp ein Drittel aller Taschendiebstähle verübt. Mit 53 Taschendieben pro 100.000 Einwohner sei das Problem in Bayern aber rund dreimal geringer als im Bundesdurchschnitt, kommentierte Herrmann die Statistik.

Ausführliche Tipps zum Schutz vor Taschendieben gibt es hier.

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