Dieser Schrank sorgt für Wärme und Licht im Stadion

25.4.2017, 08:29 Uhr
Bürgermeister Christian Vogel als Hausherr im Stadion (r.) und Johannes Heinze von der N-Ergie Effizienz GmbH stellen das frisch angelieferte Blockheizkraftwerk vor.

© Eduard Weigert Bürgermeister Christian Vogel als Hausherr im Stadion (r.) und Johannes Heinze von der N-Ergie Effizienz GmbH stellen das frisch angelieferte Blockheizkraftwerk vor.

Nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung sind ein Sechszylinder-Industriegasmotor und ein Generator die zentralen Komponenten der An­lage. Die Wärme entsteht – an rund 7000 Betriebsstunden pro Jahr – bei der Verbrennung in dem 7,5-Liter-Antrieb und wird direkt zur Warm­wasseraufbereitung genutzt. Ein 4000-Liter-Tank dient als Speicher und Puffer von Schwankungen.

"Mit der thermischen Leistung von 90 kW können wir Stadion und Stadionbad, also beispielsweise Umkleiden und Büros, zu durchschnittlich rund 40 Prozent versorgen“, sagt Johannes Heinze, der Geschäftsführer der N-Ergie Effizienz GmbH, einer Toch­ter des kommunalen Großversorgers.

Der von dem Motor gleichzeitig angetriebene Generator liefert paral­lel zur Wärme noch 50 kW Strom – und das fast rund um die Uhr. Das ent­spricht nach Angaben der N-Ergie der Menge, die als Grundlast in rund 100 Haushalten anfällt. Im Stadion reicht das gewöhnlich für die Katakomben und die Verwaltung, aber natürlich nicht für die erhöhten Anforderungen bei großen Veranstaltungen, schon gar nicht für das Flutlicht. "Der hier erzeugte Strom wird zwar bilanztech­nisch und rechtlich ins öffentliche Netz eingespeist, de facto aber tatsäch­lich vor Ort verbraucht", erläutert der Ingenieur weiter.

Gerade weil die zwei Tonnen schwe­re Anlage kontinuierlich die Basis sichert, trägt sie übers Jahr zur Ein­sparung von rund 75 Tonnen Kohlen­dioxid bei. Diese Menge entspricht dem CO 2-Ausstoß von 600.000 Kilometern Auto­fahrt. "Das ist ein weite­rer Baustein zur Errei­chung unserer Klima­ziele", bekräftigte Bür­germeister Christian Vo­gel als Hausherr im Sta­dion bei der Vorstellung des BHKWs eines Her­stellers aus Nordrhein-Westfalen.

Der rund zwei Tonnen schwere Schrank und der Wasserspeicher fin­den ihren Platz in einem Gebäudetrakt auf der Südseite, in dem auch die bestehenden Gas­kessel untergebracht sind. Ausgerüstet mit einem Drei-Wege-Kat und einer Lärmdäm­mung, soll die Anlage im Mai ans Netz gehen. Nach Anlagen in einer Schule und einem Pro­jekt für seniorengerech­tes Wohnen ist das BHKW am Stadion das dritte, das im Rahmen der Initiative zur Förde­rung der Kraft-Wärme-Kopplung installiert wird. Gut ein Dutzend wei­tere Anlagen sind in anderen städti­schen Einrichtungen in Betrieb, die stärksten in der Kläranlage. Rund 30 Anlagen betreut die N-Ergie Effizi­enz.

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