Doch mehr Handel auf dem Quelle-Areal? Ärger im Stadtrat

27.5.2015, 19:26 Uhr
Doch mehr Handel auf dem Quelle-Areal? Ärger im Stadtrat

© News5/Grundmann

"Herzstück des Projekts: 30.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche auf einer Ebene" steht groß in der Broschüre. Vertreter des portugiesischen Konzerns haben sie unter Fürther Einzelhändlern verteilt, die sie gerne als Mieter für Quelle sähen. Neben 80.000 Quadratmetern für Wohnraum, 30 000 fürs Arbeiten und 10.000 Quadratmetern für "Entspannung" entstehe hier ein Vorzeigeprojekt für den Handel.

Wenig entspannt ist die Reaktion auf diese Werbebotschaft. Zwei Wochen vor der Zwangsversteigerung am 9. Juni, für die sich Sonae Sierra den Zuschlag vorab gesichert hat, gehen deshalb die Wellen hoch. Stadtrat Jürgen Dörfler von den Freien Wählern etwa, dem das brisante Papier in Fürth zugesteckt wurde, unterstellt den Portugiesen "falsches Spiel" und findet ihr Vorgehen "impertinent".

Offenbar werde die Vorgabe der Stadt Nürnberg, die Fläche auf 18.000 Quadratmeter zu beschränken, wenig ernst genommen, so Dörfler. Allenfalls für „verwirrend“ hält dagegen Baureferent Daniel Ulrich das 30.000-Quadratmeter-Versprechen von Sonae Sierra.

Zitat: „Wenn man alle Flure, Besenkammern, Sozialräume und Lagerflächen zusammenzählt, kann man auf die 30.000 kommen.“ Solche Nebenräume seien in der Vorgabe der Stadt nicht erfasst, reglementiert sei lediglich die reine Verkaufsfläche. Hier werde offenbar versucht, „das Projekt großzureden“.

Wirtschaftsreferent Michael Fraas jedoch findet die Aussage in der Broschüre „irritierend“. Die einstimmig im Stadtrat verabschiedete Obergrenze der Verkaufsfläche sei „in Stein gemeißelt“, so der Referent.

Diese Grundfläche entspricht exakt dem Platz, den das ehemalige Quelle-Kaufhaus zur Verfügung hatte. Dass Sonae Sierra im gerade eröffneten Shopping-Center „Neue Mitte“ in Fürth künftige Mieter akquiriert, soll im Wirtschaftsreferat der Nachbarstadt auf wenig Begeisterung gestoßen sein.

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