Drogendealer kippte vor Gericht um

26.11.2014, 06:00 Uhr
Sie schmuggelten Unmengen an Crystal Meth nach Deutschland. Dafür musste sich eine Dealer-Bande vor Gericht verantworten. Ein Dealer verkraftete das Urteil weniger gut.

© Arno Burgi/Archiv (dpa) Sie schmuggelten Unmengen an Crystal Meth nach Deutschland. Dafür musste sich eine Dealer-Bande vor Gericht verantworten. Ein Dealer verkraftete das Urteil weniger gut.

Nach einem über zwei Monate dauernden Drogen-Prozess vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth sprach die 7. Strafkammer in dieser Woche ihr Urteil. Die vier Hauptangeklagten kassierten Strafen zwischen neun und zehneinhalb Jahren. Sie hatten im großen Stil die synthetische Droge Crystal Meth aus Tschechien nach Nürnberg geschmuggelt und hier weiterverkauft.

Nach Einschätzung von Prozessbeobachtern liegen die Strafen im Rahmen. Der §30a des Betäubungsmittelgesetzes sieht für solche Delikte Haftstrafen zwischen fünf und 15 Jahren vor. Einen 35-jährigen Familienvater haute das Urteil aber um: Er brach zusammen, nachdem der Vorsitzende Richter ihm verkündet hatte, dass er für neuneinhalb Jahre hinter Gitter wandern soll. Sanitäter versorgten den Mann. Anschließend konnte das Gericht sein Urteil begründen.

Kurierfahrer sagte gegen Komplizen aus

Angeklagt waren ursprünglich acht Einkaufsfahrten zwischen Januar 2012 und November 2013. Bandenmäßiges Handeltreiben mit Rauschgift konnte aber nur bei den Taten aus dem Jahr 2013 nachgewiesen werden. Bei den früheren Fällen waren die Beweise nicht ausreichend.

Die Crystal-Bande flog vor etwa einem Jahr auf. Ihr Kurierfahrer wurde kurz nach der Grenze von deutschen Drogenfahndern kontrolliert und festgenommen. Er sagte anschließen gegen seine Komplizen aus. Er wurde nun zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Drei Jahre Gefängnis kassierte ein 29-Jähriger, der nur Ware abgenommen und weiterverkauft hatte.

Mit einer 18-monatigen Bewährungsstrafe kam ein 52-jähriger Moldawier davon. Er hatte der Bande seine Autowerkstatt im Nürnberger Süden zur Verfügung gestellt. Hier hatten die Drogenhändler die zuvor in Tschechien in Fahrzeuge eingebauten Rauschgiftpäckchen wieder ans Tageslicht befördert. Vier der sieben Angeklagten sind selbst drogensüchtig. Sie werden vom Gericht nun in Entzugskliniken geschickt.

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