Drogendealer machen sich an der Wöhrder Wiese breit

Nürnberg - Wird die Wöhrder Wiese immer mehr zu einem Brennpunkt? Anwohner beobachten seit dem Frühjahr eine wachsende Schar an Dealern im Alter von 16 bis Mitte 20, die bereits vormittags in Kleingruppen auftauchen.

"Die schauen schick aus und sind gut organisiert“, berichten Augenzeugen. "Sobald jemand die Polizei ruft, sind sie weg." Eine Lehrkraft der Schule Insel Schütt machte kürzlich eindeutige Beobachtungen, während ihre Kinder ihre Laufrunden drehten. Auch Erfahrungsfeld-Betreuer haben registriert, dass sich im Vergleich zu früher verstärkt junge Männer beim Kletterparcours treffen, wo dann häufig Polizeistreifen auftauchen.

Konkrete Zahlen über Drogendelikte im Bereich der Wöhrder Wiese gibt es im Polizeipräsidium nicht. Polizeisprecher Peter Schnellinger verweist jedoch auf die Achse, die vom Hauptbahnhof über die Königstorpassage bis zur Wöhrder Wiese verläuft, die ein "Schwerpunkt“ der Drogenkriminalität in Nürnberg sei.

Von einem Brennpunkt will er zwar nicht sprechen, Schnellinger räumt aber ein, dass sich die Szene in den Sommermonaten "von innen nach draußen verlagert hat". Als Gegenmaßnahme gebe es regelmäßige Kontrollen von Beamten in Uniform und in Zivil, flankiert von Aktionen der Bereitschaftspolizei. Übrigens: Laut Schnellinger sollen Bürger bei Drogenfällen auch sofort die 110 wählen.