Dutzende Spielplätze in Nürnberg müssen saniert werden

16.2.2019, 16:25 Uhr
Dutzende Spielplätze in Nürnberg müssen saniert werden

© Foto: Michael Matejka

Die Stadträte segneten im Jugendhilfeausschuss einstimmig die Sanierung oder Neugestaltung einer ganzen Reihe von Spiel- und Sportflächen sowie Spielhöfen für die Jahre 2019 und 2020 ab. Die größten Maßnahmen, die anstehen? Das seien die Neugestaltung des Spielplatzes am Fenitzerplatz (Rennweg) und die Sanierung des Spielhofs in der Knauerschule in Gostenhof, sagte Beate Meyer, die zuständige Abteilungsleiterin im Jugendamt, auf Anfrage.

Im Spielhof der Knauerschule mussten im Herbst 2018 sogar zwei Klettergerüste aus Sicherheitsgründen abgebaut werden — zum Ärger der Kinder im Stadtteil. Die Kosten für einen entsprechenden Ersatz liegen laut Stadtverwaltung bei circa 160.000 Euro.

"Geräte sind weg, aber es passiert auch was"

Vor 2020 wird es dort mit neuen Spielgeräten nichts werden. Das Jugendamt wolle aber noch heuer auf die Kinder zugehen und sie an der Planung beteiligen, versicherte Meyer im Jugendhilfeausschuss. "Um ein klares Signal zu setzen: Die Spielgeräte sind jetzt weg, aber es passiert auch was."

Eigentlich müsste der Unterhalt der Spielhöfe aus den Geldtöpfen des städtischen Schulbereichs finanziert werden. Doch laut Schulverwaltung reichen die Mittel nicht aus. Mit der Folge, dass Spielhöfe ganz oder teilweise gesperrt werden mussten.

Warum kümmert sich nicht der Schulbereich? 

Damit an der Knauerschule etwas vorangeht, sollen Mittel aus dem Topf des Jugendamts in die Sanierung fließen. Das sei keine Dauerlösung, "aber hier müssen wir alle zusammenhelfen im Sinne der Kinder", so Meyer vom Jugendamt auf Anfrage.

SPD-Stadträtin Ilka Soldner findet das "sehr unschön". Sie frage sich schon, warum sich der Schulbereich nicht darum kümmere und sich darauf verlasse, "dass Sör und das Jugendamt das retten". Grünen-Stadträtin Andrea Bielmeier schloss sich dieser Kritik an.

Die Maßnahmen für Spielplätze und Spielhöfe werden insgesamt überwiegend aus städtischen Haushaltsmitteln finanziert, die als Pauschale in den Mittelfristigen Investitionsplan eingestellt wurden. Über 900.000 Euro steckt die Stadt jedes Jahr in die Spielflächen. Die Warteliste mit Spielplätzen, die überholt werden müssten, wird dennoch immer länger. "Viele Spielplätze kommen zeitgleich in die Jahre", sagte Meyer.

Interessensgemeinschaft fordert modernen Spielplatz

"Das Geld reicht nicht mehr", befand SPD-Stadträtin Soldner. Sie regte deshalb an, bei den nächsten Haushaltsberatungen über eine Erhöhung der Spielhofpauschale nachzudenken. Auch Bielmeier (Grüne) und Alexander Liebel (FDP) sind dieser Ansicht.

CSU-Stadträtin Helmine Buchsbaum verteidigte die kritisierte Verwaltungseinheit Schule bei der Stadt. Diese müsse sich zunächst um die dringlichsten Maßnahmen kümmern, zum Beispiel darum, dass es in Schulen nicht hineinregne. Schulverwaltung und Jugendamt sollten sich zusammensetzen, appellierte sie.

Manchmal wollen Eltern nicht so lange warten, bis die Stadt aktiv wird, und werden selbst aktiv. Die Interessengemeinschaft Spielplatz Langwasser-Nordost fordert einen modernen, großen und attraktiven Spielplatz im Stadtteil

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