Eibacher Hauptstraße: Stadt will Verfahren abkürzen

1.9.2016, 06:00 Uhr
Die Anwohner in der Eibacher Hauptstraße ächzen unter der hohen Verkehrsbelastung.

© Roland Fengler Die Anwohner in der Eibacher Hauptstraße ächzen unter der hohen Verkehrsbelastung.

Im April diesen Jahres verkündete Baureferent Daniel Ulrich auf einer Bürgerversammlung in Röthenbach, dass für die Sanierung und Umgestaltung der Eibacher Hauptstraße ein Planfeststellungsverfahren nötig ist . Diese Nachricht schockte damals Anwohner wie auch den Bürgerverein, war man doch davon ausgegangen, dass für die Sanierung endlich Geld da ist und dem Vorhaben nichts mehr im Wege steht.

Der miserable Zustand der Straße ist den Eibachern nämlich seit langem ein Dorn im Auge. Kilometerlange Staus sind an der Tagesordnung, der vorhandene Fußweg ist gerade einmal 60 Zentimeter breit. Bereits seit 2009 doktert die Stadt zudem an einer Sanierung herum. Kein Geld und kein Personal für die Planung – damit begründete die Verwaltung jahrelang das sich hinziehende Verfahren.

Im April 2015 waren die Planungen dann eigentlich schon recht weit fortgeschritten. Zu diesem Zeitpunkt wurde ein Baubeginn Mitte 2016 angepeilt. Daran war, nach der Ansage von Daniel Ulrich in der Bürgerversammlung, natürlich nicht mehr zu denken.Ein Planfeststellungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung und Einspruchsfristen dauert. Verwunderlich war zufang an Pflicht gewesen. Trotzdem hatte die städtische Verwaltung anders geplant. Das habe bei ähnlichen Bauprojekten immer funktioniert, sagte Daniel Ulrich damals.

"Hier prallen viele Interessen aufeinander"

Nun kann der Baureferent seine Hiobsbotschaft von damals etwas relativieren: Sollte man alle Interessen unter einen Hut kriegen, könnte das Verfahren verzichtbar werden. Das Problem: Momentan steht es nicht gut um eine Einigung. "Hier prallen viele verschiedene Interessen aufeinander", weiß Ulrich. Die ersten Gespräche mit Anwohnern und Einzelhändlern liefen entsprechend schleppend.

Bis Weihnachten, so Ulrich, wolle man eine für alle akzeptable Lösung finden. Sollte das gelingen, könnte die Eibacher Hauptstraße sogar noch vor der Sanierung der maroden Hafenbrücken durchgezogen werden. Mit einem Planfeststellungsverfahren, das mehrere Jahre dauern würde, wäre das dagegen nicht möglich und der Ausbau würde wieder in weite Ferne rücken.

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