Ein Escape Room an Nürnbergs geheimnisvollstem Ort

10.10.2018, 05:43 Uhr
Ein Escape Room an Nürnbergs geheimnisvollstem Ort

© Michael Matejka

Gustav Friedrich Albrecht ist tot. Sein Arbeitszimmer im alten Luftschutzbunker steht nun leer. Bis zuletzt hat der betagte Professor dort gelesen, recherchiert und geschrieben. Auf dem Schreibtisch liegt nun sein Testament. Jedem, der sich des historischen Ortes und der Nürnberger Geschichte als würdig erweist, verspricht er darin einen Schatz. Das ist die Rahmenhandlungen, die die Spieler im Escape Room zukünftig erwartet.

Sogenannte Escape Rooms erfreuen sich vor allem in Großstädten immer größerer Beliebtheit. Die ursprüngliche Idee: Eine Gruppe Mutiger wird in einen Raum eingesperrt. Um den Schlüssel zu finden und sich wieder befreien zu können, müssen die Spieler mit Geschick und Verstand zahlreiche Aufgaben bewältigen. In Nürnberg ist das anders. Eingesperrt wird hier niemand. Stattdessen begibt man sich auf die Suche nach Professor Albrechts Schatz. Eine Stunde hat das Team dafür Zeit.

Ein Escape Room an Nürnbergs geheimnisvollstem Ort

© Michael Matejka

Bereits am Montag hatten Pressevertreter die Möglichkeit, sich selbst dieser Herausforderung zu stellen. Schon der Weg zum Spielort ist eine Attraktion. Im Licht einer Taschenlampe führt Spielleiter Philipp Bayerschmidt die Gruppe durch die verwinkelten Felsengänge. Bayerschmidt ist Historiker und arbeitet für den Verein Geschichte für Alle. Schon der Zugang zum Luftschutzbunker - ein schmaler, 68 Meter langer Gang, der es kaum erlaubt, aufrecht zu laufen - verlangt den Spielern Mut ab.

Der Schatz wartet in einer alten Truhe

Das Arbeitszimmer des fiktiven verstorbenen Professors dient als Escape Room. "Ihr dürft alles im Raum anfassen, bewegen oder verändern", sagt Philipp Bayerschmidt. An vielen Schränken und Schubladen sind Schlösser angebracht. Wer die vielen Rätsel und Aufgaben, die der Raum bereithält, erfolgreich bewältigt, dem öffnen sich immer mehr Türen.  Kreativität, Logik und Wissen sind gleichermaßen gefragt.  57 Minuten und 52 Sekunden brauchen die Journalisten um den Schatz zu bergen, der sich in einer alten, knorrigen Holztruhe verbirgt. Es war also knapp, Zeit zum Trödeln gibt es nicht. Spaß hatten trotzdem alle.

Die positive Resonanz freut Bayerschmidt, der gemeinsam mit seiner Kollegin Magdalena Prechsl das Spielkonzept entwickelt hat. "Anfang April haben wir begonnen, dann hat es vier Monate gedauert bis das Konzept fertig war", berichtet er. "In den letzten drei Wochen waren wir alle zwei Tage hier unten und haben getüftelt." Ab 14. Oktober ist der Escape Room offiziell geöffnet. Gustav Friedrich Albrecht würde sich freuen.

Alle Infos und Buchung: Hier. 

12 Kommentare