Ein Star im Asylamt: Schauspielerin Redgrave besucht Bamf

26.9.2017, 17:58 Uhr
Kein roter Teppich und Turnschuhe statt High Heels: Vanessa Redgrave besuchte gestern mit ihrem Sohn Carlo Nero (rechts) das Bundesamt für Migration.

© Roland Fengler Kein roter Teppich und Turnschuhe statt High Heels: Vanessa Redgrave besuchte gestern mit ihrem Sohn Carlo Nero (rechts) das Bundesamt für Migration.

Kein roter Teppich, kein Blitzlichtgewitter: Die britische Schauspielerin Vanessa Redgrave, die anlässlich des Menschenrechtsfilmfestivals in Nürnberg ist, wollte keinen Wirbel machen um ihren Besuch im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Begleitet von ihrem Sohn Carlo Nero und Filmfestivalleiterin Andrea Kuhn, entstieg die 80-Jährige in flotten Turnschuhen dem Wagen vor dem Bamf.

Zunächst bekam die Oscarpreisträgerin, die sich schon lange für Menschenrechte einsetzt, eine Führung durch das Amt. "Wir wollen das aktuelle Asylverfahren so wiedergeben, wie es ist", sagte Bamf-Sprecherin Andrea Brinkmann. Das Bundesamt in Nürnberg habe zwar öfter internationale Delegationen zu Besuch. "Aber dass ein Star wie Frau Redgrave sich für das Asylverfahren in Deutschland interessiert, ist schon etwas Besonderes", meinte Brinkmann. Es zeige, wie wichtig das auch im Ausland genommen werde.

Im Anschluss an die Führung durch das geschichtsträchtige Haus empfing Bamf-Chefin Jutta Cordt den Schauspielstar in ihrem Büro zu einem intensiven Gespräch. Ein Statement wollte Cordt nicht abgeben. "Es ist nicht die Zeit für Publicity, es gibt noch einiges zu tun", sagte Sprecherin Brinkmann. 114.000 Verfahren müsse das Amt aktuell bearbeiten.

Redgrave, bekannt aus Filmen wie "Das Geisterhaus", "Howards End" oder "Julia", ist schon lange politisch aktiv und Unicef-Botschafterin. Bei ihrem Nürnberg-Aufenthalt - sie logiert im Grand Hotel - besuchte sie außerdem den Saal 600. Bei der Eröffnung des Filmfestivals der Menschenrechte in der Nürnberger Tafelhalle ist sie heute als Stargast geladen.

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