Elektroautos: Zahl der Ladestationen in Nürnberg steigt

19.2.2017, 05:58 Uhr
Die Ladestation an der Augustinerstraße liefert sauberen Ökostrom aus der Region.

© Fotos: Horst Linke/oH Die Ladestation an der Augustinerstraße liefert sauberen Ökostrom aus der Region.

"Anzahl und Lage der Ladestationen werden immer heiß diskutiert", sagt Daniel Ulrich, "dabei sind sie eigentlich gar nicht das Problem." Ob man nun 20, 50 oder 1000 solcher Stationen in der Stadt aufstelle – es würde nicht bewirken, dass die Zahl der Elektroautos im Stadtgebiet steigt, so der Baureferent. Derzeit seien gerade mal ein paar Hundert solcher Fahrzeuge in Nürnberg zugelassen. "Elektroautos sind in der Anschaffung einfach noch zu teuer", sagt Ulrich.

Wer sich aber doch eines zulegt, der kann an den mittlerweile zwölf Ladestationen der N-Ergie im Stadtgebiet kostenlos "tanken". Noch zumindest. Schon in diesem Jahr könnte sich das ändern. Ebenso wie die Anzahl der Stromtankstellen.

In Fürth dürfen E-Autos beim "Tanken" auf grün gestrichenen Parkplätzen stehen.

In Fürth dürfen E-Autos beim "Tanken" auf grün gestrichenen Parkplätzen stehen. © Fotos: Horst Linke/oH

Die N-Ergie plant vier weitere Stationen. Anschaffung und sechs Jahre Betrieb einer solchen Station kosten rund 20.000 Euro – ohne, dass Strom geflossen ist. Geld, das man gern investiert. Gefühlt sei die Anzahl solcher Stationen schließlich durchaus wichtig für Kaufinteressenten elektrischer Fahrzeuge, so Ulrich. Neben der Station in der Innenstadt hat die N-Ergie vier weitere Stromtankstellen entlang des Rings in Betrieb genommen.

Dass sie gern angenommen werden, beweist ein Fahrer, der sein Auto an die neue Station an der Augustinerstraße gestöpselt hat. Dass er dabei verbotenerweise auf dem Gehweg parkt, entschuldigt er mit einem Zettel hinter der Windschutzscheibe. Die Ladestation sei zugeparkt gewesen, steht dort.

In der Tat kommt es häufiger vor, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor die Elektro-Tankplätze zuparken, so Matthias Vondran von Scouter-Carsharing. Das Unternehmen bietet Leihautos an der Ladestation an – eines davon fährt mit Strom und ist bei Kunden der Renner. Auch deshalb, weil viele neugierig darauf sind, wie sich ein Elektroauto fährt.

Damit nach der Ausfahrt mit dem Leihauto auch der Parkplatz wieder zur Verfügung steht, sind am Boden Bügel angebracht. Weil aber oft vergessen wird, diese beim Losfahren hochzuklappen, werden die Parkplätze häufig anderweitig belegt.

Um das Problem zu lösen, schlägt Jürgen Dörfler von den Freien Wählern eine Lösung wie in Fürth vor. Dort werden die Parkplätze für E-Autos farbig markiert. Dabei könne man auch unterschiedliche Farben verwenden, so Dörfler. Etwa grün für reguläre Stromtankparkplätze und orange für solche, auf denen Carsharing-Autos stehen dürfen.

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