Elfjähriger ist Deutschlands Mathekönig

4.11.2011, 19:34 Uhr
Elfjähriger ist Deutschlands Mathekönig

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„Ja, was ist so toll an Mathe?“, überlegt Martin. Der blonde Junge, der so gar nicht wie ein Klassenprimus wirkt, legt die Stirn in Falten. „Naja, einfach das Rechnen, die geistige Anstrengung, das Spiel mit den Zahlen. Mathe ist auch etwas Handfestes, eine ganz exakte Wissenschaft.“ Die Leidenschaft für Mathematik hat das Ausnahmetalent schon mit vier Jahren gepackt. Damals wollte Martin von seinem Vater wissen, was eigentlich die komischen Häkchen auf dem Taschenrechner bedeuten. Vater Jürgen Drees erklärte seinem Sohn das Wurzel-Symbol.

Martin nahm ihm den Taschenrechner weg und fing an zu probieren, brachte sich in kurzer Zeit selbst das Wurzelziehen bei. Bei der Einschulung war das Mathegenie dann fast ein wenig enttäuscht, dass in der ersten Klasse nur die Zahlen von eins bis 20 auf dem Lehrplan stehen und seine Klassenkameraden so gar nichts mit der Faszination Mathematik anfangen konnten. Die Lust am Rechnen ließ sich der Junge aber nicht nehmen.

Eine Leidenschaft, die jetzt von Erfolg gekrönt wurde. In Münster wurde der Siebtklässler am Dienstag zum neuen deutschen Kopfrechenmeister in der Gruppe der Neun- bis Zwölfjährigen gekürt.

Die Konkurrenz: 15 Jungen im Alter von neun bis 17 Jahren. Von den Gegnern eingeschüchtert oder aufgeregt war der Elfjährige nicht. Mit kühlem Kopf und viel Gefühl für die verschiedensten Rechenwege bewältigte der Gymnasiast den 38 Seiten langen Test. Nach rund 250 Kopfrechenaufgaben in gerade einmal zwei Stunden stand Martin als Sieger fest.

Für den Schüler ist der Titel nicht die erste Trophäe. Bereits im April dieses Jahres wurde das Mathegenie aus Cadolzburg Vizeweltmeister in Kopfrechnen.

Schwimmen und Keyboard

Die Wettbewerbe findet Martin „lustig“, die geistige Anstrengung beim Lösen der komplexen Aufgaben macht ihm Spaß. Genauso wie Schach spielen, Schwimmen gehen oder auch Keyboard spielen. Der Elfjährige ist ein Multitalent. Trotzdem fällt Martin die Antwort auf seinen Berufswunsch nicht schwer. „Irgendwas mit Mathe“, will der Zahlenjongleur später machen.

Vorher lautet das Ziel aber Kopfrechenweltmeisterschaft 2013. Da will Martin den nächsten Titel holen. Und das mit einem simplen Geheimrezept: „Ich fang‘ einfach von vorne an und rechne mich dann bis zum Ende durch.“

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