Elterninitiative Krebskranker Kinder organisierte Torten-Aktion

20.3.2018, 19:55 Uhr
Elterninitiative Krebskranker Kinder organisierte Torten-Aktion

Claudia Kügler ist ein Tortenengel. Was das ist? Ein Tortenengel guckt den Kindern über die Schultern und hilft ihnen, ihre zuckrig-süßen Ideen umzusetzen. Er hilft, das Fondant (die Zuckerpaste) zu walken, zu kneten, zu modellieren und dann auf den Tortenboden zu kleben. Da lugt beispielsweise der Regenbogenfisch von seinem blau-grünen Guss herunter. Auf anderen Backwaren etwa steht stolz das letzte Einhorn, richtet Lord Darth Vader (aus Krieg der Sterne) seinen schwarzen Blick in die Menge oder liegen täuschend echt aussehende Hoso-Maki und Ura-Maki inklusive Stäbchen auf einer Sushi-Torte.

Fast 40 Tortenengel schwirren an diesem Nachmittag durch den Veranstaltungssaal der Kirchengemeinde Nürnberg-Mögeldorf. Doch so süß die Ergebnisse werden, der Anlass der Aktion ist eher bitter. Denn sie richtet sich an krebskranke Kinder und ihre Geschwister. Zum neunten Mal organisieren Ehrenamtliche der "Elterninitiative Krebskranker Kinder e.V." einen Torten-Nachmittag, um den Betroffenen eine Freude zu bereiten. "Es gibt hier Kinder, die schon neun Jahre dabei sind", sagt Claudia Kügler.

Elterninitiative Krebskranker Kinder organisierte Torten-Aktion

Kleine Patienten werden mit süßen Grüßen beliefert

Über die Krankheit selbst wird hier nicht gesprochen. "Wir fragen die Kinder nicht danach. Wollen sie selbst darüber reden, dann sprechen wir mit ihnen behutsam über das Thema." Das hier soll für die Teilnehmer ein Refugium sein, da sich Kinder wie Eltern alltäglich mit der Krankheit auseinandersetzen müssen. Tortenengel Claudia Kügler ist sich jedenfalls sicher: Dieser Tag gibt den Kindern Kraft. "Das ist ein positives Erlebnis, davon zehren die Teilnehmer monatelang."

Es geht aber nicht alleine um die kranken Kinder. Auch ihre Geschwister sollen sich in die Tortenproduktion vertiefen können. Denn die, so Kügler, müssen oft zurückstecken, treten in den Hintergrund, weil sie ein todkrankes Geschwisterchen haben. Am Ende der Aktion gibt es mehr Torten, als Familien da sind. Klar: Denn auch die kleinen Patienten, die auf der Station der Cnopf’schen Kinderklinik sind und nicht hier her kommen können, werden mit süßen Grüßen beliefert.

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