EM-Public-Viewing am Airport: Mehr Schutz für Anwohner

11.5.2016, 06:00 Uhr
EM-Public-Viewing am Airport: Mehr Schutz für Anwohner

© Michael Matejka

"Wenn heute wenig Leute kommen, haben wir es das letzte Mal gut gemacht“, sagt Jochen Loy vom Bürgerverein Nürnberg-Nord, der sich für die Belange der Anwohner einsetzt. Rund 20 Nachbarn sind gekommen – etliche Plätze bleiben frei. Dass das Park-, Verkehrs- und Sicherheitskonzept vom Public Viewing vor zwei Jahren gut aufgegangen ist, findet auch Christian Kohlert von werk:b-Events, der Agentur, die das Spektakel auf die Beine stellt. "Wir werden nur an ein paar Stellschrauben drehen“, sagt er. Mittlerweile habe man schließlich mehr Erfahrung, wie man bis zu 20.000 Fans möglichst ruhig zum Flughafen und anschließend möglichst schnell aus dem Knoblauchsland hinausbringen könne.

Stellschrauben, das sind etwa mehr Fahrradparkplätze. Bei der WM sind viele Fans mit dem Rad zum Flughafen gefahren – und die wollen schließlich irgendwo abgestellt werden. Außerdem wird es heuer keine dauerhaften Parkverbotszonen mehr in Lohe und Almoshof geben. "Das war damals gut gemeint, ist aber nach hinten losgegangen", sagt Gerd Lesko von der Polizei. Auch die Anwohner konnten so nicht mehr parken. Stattdessen gibt es heuer Durchfahrtsverbote. Wer in Lohe und Almoshof wohnt, darf an der Sperre vorbeifahren. Alle anderen werden an Spieltagen der deutschen Nationalmannschaft umgeleitet. Schleichwege durch Felder will die Polizei ebenso bewachen.

"Die Lautstärke ist kein Problem"

Was die Lautstärke der Veranstaltungen selbst betrifft, wurden vor zwei Jahren bereits alle Grenzwerte eingehalten. "Die Lautstärke ist kein Problem", sagt Johannes Geitner vom Ordnungsamt. Einzig die Moderationen konnten im Umland teilweise noch recht gut verstanden werden. Kohlert verspricht, dass das heuer besser wird. "Das Mirko wird jetzt nachgeregelt", sagt er.

Was es heuer nicht geben wird: einen Shuttlebus zum Flughafen. Aus Erfahrung wissen die Veranstalter, dass dieser nicht besonders gut angenommen wird. Um die Fans nach Abpfiff wieder in Richtung Stadt zu bringen, wird es diesmal auch weniger Sonderbusse geben – die meisten Fans nehmen sowieso die U-Bahn.

Sollte Deutschland in der Vorrunde ausscheiden, dann war es das auch mit dem Public Viewing. Das gibt es nämlich nur an Tagen, an denen Deutschland spielt. Einzig am 18. Juni und am 9. Juli werden die Aufbauten noch für zwei weitere Großveranstaltungen genutzt – diese finden tagsüber statt und werden niemandem die Nachtruhe rauben.

Veranstalter überrascht über friedliche WM-Feier

Wie bereits berichtet, wird auch die Relegation nicht am Flughafen übertragen. werk:b sieht sich derzeit nach anderen Standorten in der Stadt um. Die Frage, ob überhaupt und wenn ja, wo, ein Public Viewing der beiden Relegationsspiele stattfindet, könne frühestens Ende dieser Woche beantwortet werden, so Kohlert.

Im Zusammenhang mit Public Viewing zu Spielen der deutschen Mannschaft lobt Lesko das Verhalten der Fans. Bei der WM habe es vor zwei Jahren keine körperlichen Auseinandersetzungen, Diebstähle oder ähnliches gegeben, so der Polizist. Auch mit Fußgängern in der Nähe von Gewächshäusern habe es keine Probleme gegeben. "Auch dank der vielen Sicherheitskräfte und Sperren, die von den Veranstaltern organisiert wurden", so Lesko.

"Ich war selbst überrascht, wie fröhlich und friedlich das vor zwei Jahren funktioniert hat“, sagt auch Oliver Grill vom Flughafen. "Wir wollen uns beim Public Viewing auch heuer wieder neuen Gesichtern präsentieren", sagt er, "dabei aber unbedingt auch das gute Verhältnis zu den Anwohnern behalten." Für den Fall, dass es doch Probleme geben sollte, wird auch heuer wieder eine Notfalltelefonnummer eingerichtet (wird noch bekanntgegeben). "Wenn etwas ist, einfach anrufen", so Kohlert. Bei der WM hat das Telefon übrigens ganze dreimal geklingelt.

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