Entwarnung in Katzwang: Keine giftigen Kreuzotter-Bisse

22.8.2016, 06:00 Uhr
Entwarnung in Katzwang: Keine giftigen Kreuzotter-Bisse

© Foto: LBV

Auf Anregung eines aufmerksamen Lesers ist der Stadtanzeiger dem Thema nachgegangen und kann erfreulicherweise Entwarnung geben: An dem Gerücht, nach dem das Kind gebissen wurde, ist offenbar nichts dran. Laut Polizei, die angeblich nach dem Vorfall hinzugerufen worden sein soll, gab es so einen Einsatz nie. Auch Meldungen oder sonstige Hinweise auf Schlangenbisse - bei Mensch oder Tier - lägen bislang nicht vor, antwortet die Pressestelle der Polizei auf Nachfrage.

Auch im Umweltamt, das für die vom Aussterben bedrohte und geschützte Schlangenart zuständig ist, weiß man nichts von aktuellen Vorfällen. Mit Ausnahme einer Bitte um zusätzlich Hinweis-Schilder zum Schutz der Tiere seien weder im Amt noch bei der Naturschutzwacht Meldungen zum Thema Kreuzotter eingegangen. "Das heißt natürlich nicht, dass es nicht einzelne Vorkommnisse gegeben haben kann", so Amtsleiter Klaus Köppel.

Doch im Normalfall erfahren er und seine Mitarbeiter, wenn es nach Begegnungen zwischen Mensch und Schlange Opfer zu beklagen gibt. Meist ist es übrigens die Kreuzotter, die dabei den Kürzeren zieht.

Von Radfahrern überrollt

Immer wieder passiert es zum Beispiel, dass eines der Tiere von einem Radfahrer versehentlich überfahren wird. Vor einigen Jahren hatten Unbekannte sogar mehrere der geschützten Reptilien absichtlich getötet.

Dabei sind diese - allen Ängsten, die sie bei vielen Menschen auslösen, zum Trotz - ziemlich harmlos, betont Köppel. Kreuzottern seien scheu und würden nur zubeißen, wenn sie sich arg bedroht fühlen. Und sollte es tatsächlich dazu kommen, bestehe keine Gefahr wie etwa bei tropischen Giftschlangen. Die Giftmenge, die beim Biss einer Kreuzotter abgesondert wird, ist auf ihre übliche Beute wie Feldmäuse abgestimmt. Für einen Menschen ist der Biss schmerzhaft, aber nicht gefährlich.

Möglichst aus dem Weg gehen sollte man den Tieren übrigens trotzdem: Weil sie unter Naturschutz stehen, ist der Bereich des westlichen Dammes des Main-Donau-Kanals von der Schleuse Eibach bis zur Sauerbruchstraße ihr Territorium. In der per Verordnung ausgewiesenen Schutzzone, auf die vor Ort auch Schilder hinweisen, haben Menschen oder Hunde abseits der Wege nichts verloren. Dass sich die Population der Schlangen durch die Schutzzone stark vermehrt hätte - ein weiteres Gerücht, das vor Ort kursiert - kann das Umweltamt übrigens nicht bestätigen.

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