Erneut Ärger um Buslinie 21 in Buchenbühl

22.9.2017, 08:42 Uhr
Die Pläne der VAG, die Linie 21 zu verändern und über Ziegelstein hinaus zu verlängern, stießen vor Ort auf erbitterten Widerstand. Folglich blieb alles beim Alten. Nun hat die VAG den Bus-Takt wegen der geringen Nachfragen reduziert, was im nordöstlichen Stadtteil für Proteste sorgt.

© Solaris Die Pläne der VAG, die Linie 21 zu verändern und über Ziegelstein hinaus zu verlängern, stießen vor Ort auf erbitterten Widerstand. Folglich blieb alles beim Alten. Nun hat die VAG den Bus-Takt wegen der geringen Nachfragen reduziert, was im nordöstlichen Stadtteil für Proteste sorgt.

Im Sommer 2016 sorgten die Pläne der VAG für eine veränderte und verlängerte Route der Linie 21 für heftige Debatten in Buchenbühl. Wie berichtet, waren die Kritiker am Ende unüberhörbar in der Mehrheit, weshalb die Verkehrsbetriebe das Konzept fallenließen. Schon damals war aber klar: Die VAG lässt die Strecke erst mal unangetastet, doch beim Angebot kann es - je nach Fahrgastzahlen -Veränderungen geben. Und die hat es nun im September ohne weitere Vorwarnung gegeben.

Zu den Betroffenen gehört Wolfgang Wich, der in einem Brief auf die Veränderungen hinweist, die vor allem Schulkinder betreffen. "Im neuen Fahrplan der Linie 21 wurden die Busse von Siedlungswerk nach Ziegelstein um 7.16 Uhr und 7.36 Uhr ersatzlos gestrichen. Beide Busse waren im vergangenen Schuljahr gut besetzt. Es besteht also kein wirtschaftlicher Druck, ausgerechnet diese beiden Busse zu streichen."

Im Namen vieler betroffener Eltern betont er: "Mit dem Bus um 7.26 Uhr wird es für viele Kinder extrem schwer, die Schule pünktlich zu erreichen. Zumal manche Schulen schon kurz vor acht Uhr mit dem Unterricht beginnen." Als Alternative bliebe nur die Fahrt um 7.06 Uhr, wodurch manche Kinder so früh zur Schule kommen würden und warten müssten, weil Klassenzimmer oft erst ab 7.45 Uhr zugänglich seien. Wegen des "anstrengenden und oft langen Schulalltags" sollte dieser nicht noch früher beginnen. Eine mögliche Busverbindung für alle Buchenbühler Kinder, die eine Schule in der Innenstadt besuchen, ist seiner Ansicht nach viel zu wenig, zumal enorme Verzögerungen drohen, bis alle ihre Fahrkarten vorgezeigt haben.

"Streichung ist unzumutbar"

Wich: "Verspätung und Überfüllung sind vorprogrammiert." Deshalb befürchtet er, dass verstärkt Eltern künftig ihre Kinder mit dem Privatauto zum Schulhaus fahren werden. Deshalb sei die Streichung der Busse "ein echter Schildbürgerstreich", den er für "unzumutbar" hält - zumal Buchenbühl auch zum Stadtgebiet der Tarifzone A gehöre. Seine Forderung ist klar: "Die Wiedereinführung der gestrichenen Verbindungen."

VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger verweist beim "21er" auf die "Analyse der Zahlen unter Abwägung des Bedarfes Richtung Martha-Maria-Krankenhaus". Dies habe zu mehreren Veränderungen im Fahrplan geführt. Der Verzicht auf die zwei Fahrten vor acht Uhr hätten mit der Entscheidung zu tun, "den Zehn-Minuten-Takt nach Buchenbühl in der Hauptverkehrszeit zu streichen". Zur Verstärkung in der Schülerspitze sei um 6.55 Uhr ab Siedlungswerk "eine zusätzliche Schulfahrt mit Gelenkbus eingeplant. Auch die Fahrt um 7.05 Uhr ab Siedlungswerk wird seit 20. September mit einem Gelenkbus durchgeführt." Seitzinger: "Wir verweisen alle auf diese beiden Fahrten, die mit einer Gesamtkapazität von circa 200 Plätzen durchaus für die Schüler aus Buchenbühl reichen sollten. Es ist uns klar, dass die Schüler dadurch etwas früher aus dem Haus gehen müssen, aber aus betrieblichen Gründen kann die Fahrt um 6.55 Uhr nicht später stattfinden. Ebenso gibt es dann ja noch die reguläre Fahrt um 7.25 Uhr ab Siedlungswerk."

Buchenbühls SPD-Stadträtin Renate Blumenstetter ist über den 20-Minuten-Takt bei der Linie 21 alles andere als begeistert. VAG-Chefplaner John Borchers habe ihr aber versichert, dass das Geschehen weiterhin von der VAG beobachtet werde - "und hieraus erforderlichenfalls weitere Maßnahmen abgeleitet werden".

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