Nürnbergs Stadtspitze weist Vorwürfe gegen die gerade gewählte neue Tourismus-Chefin Yvonne Coulin zurück. Die 47Jährige sei eine «absolute Nummer im Städtetourismus» und genieße volles Vertrauen, bekräftigt Wirtschaftsreferent Roland Fleck (CSU) im Gespräch mit unserer Zeitung. Das Blatt mit den vier Buchstaben hatte gestern geschlagzeilt: «In Dresden gefeuert! Darf diese Frau Nürnbergs neue Tourismus-Chefin werden?». Coulin habe innerhalb von zehn Jahren je eine Million Defizit gemacht. Gegen diese Show stehen die Fakten: In der Tat, so bestätigt Fleck, haben Coulin und die Dresden Tourismus GmbH den Vertrag in wechselseitigem Einvernehmen im Januar aufgehoben. Coulin musste das Unternehmen in die «kontrollierte Abwicklung führen». Aber: Entscheidend für den Niedergang waren in erster Linie die (finanziellen) Spielräume, die Stadtrat und Oberbürgermeisterin in Dresden der Touristik-Chefin gegeben hatten, nämlich zu kleine,
erläutert Fleck; es war nicht Coulins eigenes Verschulden (wie gestern bereits in den NN berichtet). Natürlich hatten die Nürnberger von dem «nicht freundlichen Abschluss in Dresden» gehört. Vor ihrer Entscheidung zogen sie deshalb intensive Erkundigungen ein: OB Ulrich Maly bei der dortigen SPD, Fleck bei der CSU, außerdem forschten der Gaststättenverband und die IHK. Ergebnis: Sie ist Nürnbergs neue Hoffnung in Sachen Tourismus, Kongresse und Werbung. «Wir haben beschlossen: Negative Schlagzeilen», so Fleck, «nehmen wir in Kauf.»