Fall 15: Plötzlich Drillinge: Wenn Eltern überfordert sind

29.11.2016, 15:00 Uhr
Gerade so passt der Dreier-Kinderwagen auf den kleinen Balkon; die Kleinen schlummern dick eingepackt.

© Heilig-Achneck Gerade so passt der Dreier-Kinderwagen auf den kleinen Balkon; die Kleinen schlummern dick eingepackt.

Vor vier Monaten sind Teresa, Franka und Victoria zur Welt gekommen. "Und bisher sind alle gesund", freuen sich Hans und Petra W. (Namen geändert). Natürlich waren sie ein wenig überrascht, als sich bei den Ultraschall-Untersuchungen drei kleine Wesen abzeichneten. Und es war gar nicht so einfach, die nötige Ausstattung zu beschaffen – bis hin zu einem Dreifach-Kinderwagen. "Aber wir sehen die Kinder wirklich als großes Geschenk", versichern die Eltern.

Dass der Vater kurz zuvor seine Arbeitsstelle als Mechaniker verloren hatte, hat in diesem Fall auch seine gute Seite: So konnten sich die Eltern bei der Versorgung der Kinder gut ergänzen und abwechseln. Denn das war schon in den allerersten Wochen klar: Zwei Hände reichen nicht, um die Babys zu versorgen. "Sie haben ja leider nicht denselben Rhythmus. Dass alle drei gleichzeitig schlafen, ist ganz selten. Und vor allem bei den Mahlzeiten wird es leicht hektisch", erzählt die Mutter.

Länger als vier Stunden am Stück hat sie schon lange nicht mehr geschlafen, obwohl immer wieder auch ihre Mutter mithilft, die kleinen Enkelinnen zu versorgen, zum Glück wohnt sie nur zwei U-Bahn-Stationen entfernt. Erschwerend kommt hinzu, dass jeder Spaziergang und jede Unternehmung außer Haus einen immensen Aufwand erfordert: Der Kinderwagen ist so sperrig, dass er sich nicht allein die Treppe hinab- oder hinaufwuchten lässt – und einen Aufzug gibt es in dem Haus nicht.

Schon nach den ersten Wochen wandten sich die Eltern rat- und hilfesuchend an den Allgemeinen Sozialdienst. Die zuständige Sozialpädagogin hat viele Möglichkeiten ausgelotet – und nur eine sehr befristete Entlastung organisieren können: Im Rahmen des sogenannten Starterpakets der "Frühen Hilfen" des Jugendamts erhält die Familie derzeit Unterstützung von einer Familienpflegerin des Frauenwerks Stein.

Zwei bis drei Stunden pro Woche, höchstens zwei Monate lang, reichen zwar, um den Eltern wichtige Tipps zu vermitteln, aber an sechs von sieben Tagen bleiben sie auf sich gestellt. Größte Sorgen machen sie sich, wie es ab Mitte Dezember weitergeht. Denn Hans W. hat eine neue Stelle bei einem Kfz-Betrieb gefunden – und ist dann nicht nur tagsüber unterwegs, sondern braucht nachts auch seinen Schlaf. Vor allem für die tägliche Kernzeit mit dem Baden der Kinder, aber auch für Besorgungen oder Termine beim Kinderarzt soll eine Tagesmutter stundenweise als Verstärkung engagiert werden, bis sich die Lebens- und Versorgungsrhythmen stabilisiert haben. Die Familie, die keinerlei Sozialhilfe bezieht, muss für die Einsätze allerdings selbst aufkommen, wird das ohne Unterstützung aus der Weihnachtsaktion aber kaum schaffen.

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