Fall 30: Achtjähriger Junge leidet an Augen-Rheuma

16.12.2016, 07:54 Uhr

Bei Lukas, der in der Nähe des Flughafens wohnt, sieht die Diagnose im Augenblick ganz gut aus. Er wurde in Münster am rechten Auge operiert, weil die dortige Klinik auf Augenoperationen bei Kindern spezialisiert ist. Man muss schon sehr genau hinschauen, um an den Augen etwas von der Krankheit zu entdecken. Der Bub ist im Moment auch ganz entspannt.

Doch der Schock zu Beginn der Krankheit muss dem Kleinen arg zugesetzt haben. Da war die erschreckende Rötung der Augen. Der Vater erinnert sich: "Das war nicht ein einfaches Rot. Ich hatte den Eindruck, jetzt müsse das Blut herausschießen." Für das Augen-Rheuma haben die Mediziner freilich einen anderen Namen: Uveitis. Es sei die zweithäufigste Ursache für Erblindungen bei Menschen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland, so die Ärzte-Zeitung. "Ihr kann eine rheumatische Erkrankung zugrunde liegen." In Deutschland sind pro Jahr etwa 100.000 Menschen betroffen. Der Junge hat vermutlich eine Erkrankung des Vaters geerbt.

Lukas hat manchmal heimlich geweint, als die Operation bevorstand. Natürlich hörte er aus Gesprächen der Eltern mit Ärzten im Nordklinikum oder der Uni-Klinik Erlangen, dass die Krankheit im schlimmsten Fall zur Erblindung führen kann. Und als er einmal mit seinem Vater an einer Straßenkreuzung vor der Ampel stand, fragte er: "Wenn ich blind werde, wie erkenne ich, ob es rot oder grün ist?" Da spürte der Vater fast einen Stich in der Brust.

Doch inzwischen hat die Familie allen Grund zur Hoffnung. Die Operation im St.-Franziskus-Hospital Münster ist gut verlaufen, die Einschränkungen für den Jungen sind erträglich. Er sagt: "Ich darf nicht schwimmen wegen Chlor im Wasser. Und ich muss immer wieder zu Untersuchungen nach Münster fahren."

Aber da beginnen die finanziellen Probleme. Die Familie lebt von Sozialhilfe und Kindergeld. Wenn der Vater das Kind nach Münster begleitet, kann er dort auch übernachten und Mahlzeiten bekommen. Bis zum sechsten Lebensjahr eines Patienten verlangt die Krankenkasse keine Eigenbeteiligung der Eltern an den Kosten, aber aus dem Alter ist Lukas heraus. Bei einem Aufenthalt von drei Tagen ergab eine Rechnung für die Begleitperson 51 Euro, plus Mehrwertsteuer, plus Fahrtkosten. Das reißt Löcher in den auf Kante genähten Haushalt.

Der Vater hat versucht, die Kosten zu sparen und mit dem Buben gleich nach den Untersuchungen heimzufahren, aber für den Kleinen erwies sich die lange nächtliche Bahnfahrt als zu anstrengend. Da sich nach der rheumatischen Entzündung des rechten Auges leider auch verräterische Anzeichen am linken Auge zeigen, wird sich die Behandlung des Jungen noch länger hinziehen. Die Eltern müssen auf vieles verzichten und Lukas wird weiter tapfer sein müssen.


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