Fall 37: Eine Tuba als Lebenselixier

23.12.2018, 16:29 Uhr
Fall 37: Eine Tuba als Lebenselixier

© Foto: privat

Die großen Symphonien von Gustav Mahler haben es ihm angetan. Und viele Opern. In seiner Heimat war ihm all das fremd. "Ich bin vor allem mit Popularmusik aufgewachsen, wie sie für Mittel- und Lateinamerika typisch ist", erläutert Valerio T. (Name geändert).

Und die viel mit Bewegung verbunden ist. So habe er als Kind zunächst viel getanzt, dann in der Schule viel Blockflöte gespielt. Am liebsten hätte er dann Schlagzeug gelernt. "Doch dafür hatten wir zu Hause leider keinen Platz." Dann nahm ihn sein Bruder mit zum örtlichen Blasorchester.

Und weil gerade kein Tuba-Spieler greifbar war, mutete man dem Jugendlichen das größte Kaliber im Blech zu. "Die sieht aber komisch aus", dachte er sich, ließ sich aber aufs Ausprobieren ein – und konnte bald nicht mehr davon lassen.

Vor vier Jahren wechselte er nach Nürnberg

Ein Einstieg, wie er bei Blasorchestern auch hierzulande nicht unüblich sein soll. Der begabte Musiker aber stammt aus Kolumbien. Nach Deutschland kam er, gefördert durch Stipendien, zum Studium. Das erste Jahr verbrachte er an einer prominenten Adresse: der Franz-Liszt-Hochschule in Weimar. Vor vier Jahren wechselte er nach Nürnberg – und wäre längst fertig, hätte ihn nicht die Krebserkrankung zu einer langwierigen Unterbrechung gezwungen.

"Die Diagnose war natürlich niederschmetternd", meint er. Belastend waren aber nicht nur die Behandlungen, sondern auch die finanziellen Sorgen. Denn er war nicht über die Hochschule, sondern mit einer privaten Versicherung aus seiner Heimat gekommen. Die übernahm zwar grundsätzlich weitgehend die Kosten, aber Valerio T. hatte ständig das Problem, dass er die hohen Beträge eigentlich vorstrecken sollte, um sie sich anschließend erstatten zu lassen – und das war, zumal in seiner Lage, schier unmöglich.

Therapien sind erfolgreich

Zum Glück fand sich allerdings ein Stammzellen-Spender, so dass eine Transplantation möglich wurde. Inzwischen scheinen die Therapien auch gut zu wirken, auch wenn sich der nun 28-Jährige oft doch noch ziemlich schwach fühlt. Aber seine Begeisterung für die Musik beflügelt. Tatsächlich muss und will er Gas geben: Im kommenden Jahr steht die Masterprüfung an, außerdem ein dickes Übungspensum für Vorspiele zu Bewerbungen um eine Orchesterstelle.

Dabei hat er bis heute noch kein eigenes Instrument: "Ich hatte gerade eines bestellt, als die Leukämie entdeckt wurde. Da musste ich sofort die Notbremse ziehen, weil ich alles Geld erst mal für meine Behandlung benötigte", erzählt er.

Und auch jetzt steht, ehe er an teure Ausgaben denken kann, die Sicherung des Lebensunterhalts bis zu den Prüfungen samt mancher, nicht von der Kasse gedeckten Extra-.Ausgaben im Vordergrund.

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Ein letzter Hinweis in eigener Sache: Aus technischen Gründen verzögert sich bedauerlicherweise der Versand der Spendenbescheinigungen. Bis zum Jahresende sollten aber alle verschickt sein.

 

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