Fall 6: Wenn die Luft nicht reicht

16.11.2018, 08:50 Uhr

Fred K. (Name geändert) kann rechnen. Als gelernter Industriekaufmann war er lange in der Verwaltung tätig. Da gehörte auch das Jonglieren mit Zahlen dazu. Das hilft ihm heute, mit seinen knappen Mitteln über die Runden zu kommen. Und die sind wahrlich gering. Denn Fred K. ist wegen einer chronisch-obstruktiven Bronchitis (COB) mit Lungenemphysem seit fünf Jahren arbeitsunfähig. Er ist 24 Stunden am Tag auf Sauerstoffzufuhr angewiesen, das hat ihn 2013 aus dem Berufsleben katapultiert. "Ohne die Zufuhr würde ich maximal 30 Minuten schaffen", sagt er ohne Bitterkeit in der Stimme. Ohne Sauerstoff durch die kleine Sonde in der Nase würde er an einer Kohlendioxid-Vergiftung sterben. Jede Form der körperlichen Anstrengung ist für ihn zu einem Ding der Unmöglichkeit geworden.

Also stehen im Flur die zwei großen Sauerstoff-Tanks mit dem langen, dünnen Schlauch, dessen Ende in Fred K.s Nase steckt, sowie zwei mobile Geräte, wenn er nach draußen geht. Das tut er mit seinem Rollator aber nur noch in Begleitung - zum Einkaufen oder um einfach mal an die frische Luft zu kommen. Finanziert wird diese Hilfe durch den Bezirk Mittelfranken, der auch die ergänzende Grundsicherung übernimmt, weil die mickrige EU-Rente schlicht nicht reicht.

Sein Leben ist überschaubar geworden und konzentriert sich auf zwei Zimmer in der Nordstadt. Das ist bitter, denn früher gehörten Schwimmen und Kampfsport für ihn immer dazu. Heute ist der 57-Jährige froh, wenn er einen kleinen Spaziergang schafft. Freunde sind ihm im Laufe der Zeit mit der Krankheit nicht geblieben. Er beklagt sich dennoch nicht, auch wenn das eine bittere Erfahrung gewesen sei, wie er sagt.

Auch jedes Jammern fehlt, wenn er von seinem Leben erzählt, in dem er viel rechnen und haushalten muss, damit es bis zum Monatsende reicht - trotz der vielen Medikamente, die er ebenfalls zum Teil mitfinanzieren muss. "Ich habe von meiner Mutter gelernt, wie man mit wenigen Mitteln gesund und gut kochen kann", sagt der sehr gepflegte Mann. "Sie hat uns auch zur Effizienz erzogen, das hilft mir heute."

Doch für Unvorhergesehenes oder größere Anschaffungen fehlt das Geld. Also kommt ihm die etwa 25 Jahre alte Küche im wahrsten Sinne des Wortes beinahe entgegen. Die Tür des großen Schranks wird nicht mehr richtig gehalten, der Kühlschrank rostet, die Kanten der Möbel sind nach zwei Umzügen abgeschlagen, der alte Herd ist eine tickende Zeitbombe. "Ich könnte mir eine neue Küche ja noch selbst planen, aber bezahlen kann ich sie einfach nicht", sagt er ratlos.

Die Weihnachtsaktion will Fred K. unterstützen, der krankheitsbedingt in Not geraten ist und alles dafür tut, um mit seinen begrenzten Mitteln zurechtzukommen. Der aber bei der Anschaffung der notwendig gewordenen Küche auf Hilfe angewiesen ist.

Die "Freude für alle"-Aktionskonten:

Sparkasse Nürnberg: DE63 7605 0101 0001 1011 11
Sparkasse Fürth: DE96 7625 0000 0000 2777 72
Sparkasse Erlangen: DE28 7635 0000 0000 0639 99
Postbank Nürnberg: DE83 7601 0085 0400 0948 54

Mit Überweisungsträgern unterstützen die Sparkassen im Großraum die Aktion. 

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