Fall 9: Hoffnung auf vierbeinigen Therapeuten

21.11.2017, 08:43 Uhr
Fall 9: Hoffnung auf vierbeinigen Therapeuten

© Foto: privat

Wenn Claudia T. mit ihrem bald vierjährigen Sohn auf den Spielplatz geht, ist es nicht selten erst sechs Uhr - morgens. "Da ist sonst keiner und er probiert alles aus. Aber sobald auch nur ein oder zwei andere Kinder kommen, ist es aus", erzählt die Mutter.

Denn wenn zu viele Sinneseindrücke auf einmal auf Arne einströmen, kann er sie kaum sortieren - er zieht sich zurück oder rastet aus. Dies und vieles anderes stützt die Diagnose einer sogenannten Autismus-Spektrum-Störung. Sein erstes Lebensjahr hatten die Eltern mit ihm noch als ganz unbeschwert erlebt, dann machten sie irritierende Beobachtungen: Zwar sprach der Kleine kaum ein Wort (und tut es bis heute nicht), doch konnte er bereits das Alphabet legen und bis 20 zählen.

Im Alltag bedeutet das: Arne muss pausenlos betreut und beaufsichtigt werden. Zumal auf der Straße: Egal, ob einer hupt oder eine Katze vorbeihuscht, unter Umständen spurtet er blind drauflos. Und weil er bisher Außenstehende nicht akzeptiert, ruht die ganze Last auf der Mutter. Vorsichtig versucht sie derzeit eine Eingewöhnung in einem integrativen Kindergarten - mit einer Stunde pro Tag.

Kosten von mehr als 20.000 Euro

"Den Umgang mit anderen wird er lernen müssen, spätestens bis zur Einschulung", stellt die Mutter fest. Die mit ihrem Mann für eine Förderung alles zu geben bereit ist, aber sich manchmal ausgelaugt fühlt. "Arne schläft oft nur fünf Stunden", berichtet sie - aus- und richtig durchgeschlafen hat sie schon lange nicht mehr.

Zum Glück lebt die Familie in einem verständnisvollen Umfeld. Und alles, was der Alltag mit sich bringt, hat die Familie bisher noch aus eigener Kraft stemmen können, obwohl Claudia T. ihre Arbeit als Krankenschwester aufgegeben hat. Das Einkommen ihres Mannes, der bei einer namhaften Firma in Nürnberg tätig ist, reicht gerade noch, um auch die laufenden Therapien und Fahrtkosten zu bezahlen, soweit sie nicht durch Pflegeleistungen gedeckt sind.

Alles andere, auch Urlaubsreisen, ist gestrichen. Vor allem aber reicht es für einen besonderen Helfer hinten und vorne nicht: Ein Autismus-Begleithund könnte Arnes Entwicklung maßgeblich fördern - und ihn zugleich bremsen und beruhigen.

Doch wegen der langen Ausbildung, für die ein Verein sorgt, schlägt so ein Assistent mit mehr als 20.000 Euro zu Buche. Das Ziel wird die Familie nur mit Hilfe von Freunden und Bekannten erreichen - und hoffentlich vielen Unterstützern der Weihnachtsaktion.

"Freude für alle e.V." hat folgende Spendenkonten

Sparkasse Nürnberg: DE 63 7605 0101 0001 1011 11
Sparkasse Fürth: DE 96 7625 0000 0000 2777 72
Sparkasse Erlangen: DE 28 7635 0000 0000 0639 99
Postbank Nürnberg: DE 83 7601 0085 0400 0948 54

Alle Zuwendungen sind steuerlich abzugsfähig. Für Spendenbestätigungen bitte vollständige Adresse mit angeben.

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