Fernwärme heizt viele Wohnungen

5.3.2012, 00:00 Uhr
Fernwärme heizt viele Wohnungen

© Nürnberg Luftbild, Hajo Dietz



Dick gedämmte Rohrleitungen transportieren – wenn möglich unterirdisch – das heiße energiereiche Wasser bis in unsere Wohnungen. Wird die Stromerzeugung mit der Fernwärmeversorgung gekoppelt, spricht man von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Und das ist das Thema in unserer Energie-Serie heute.

Die eingesetzte Energie wird besonders effizient genutzt: So lassen sich etwa 40 Prozent Energie im Vergleich zur getrennten Erzeugung von Wärme und Strom einsparen.

Da noch vergleichsweise wenige Kraftwerke diese Zweitverwertung nutzen, soll die Förderung durch das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) den Ausbau beschleunigen.

„Fernwärme. Was liegt näher?“ steht zum Beispiel auf dem Prospekt der Erlanger Stadtwerke. Liegt ein Kraftwerk so zentral wie in Erlangen, drängt sich die Nutzung der Abwärme als Heizenergie für die Stadt geradezu auf.

Das Prinzip lässt sich mit einer Zentralheizung vergleichen. Brenner und Kessel sind im Heizkraftwerk nur entsprechend groß dimensioniert, die ebenso dicken Warmwasserleitungen führen nicht in die Stockwerke, sondern in die Stadt – in Häuser und Wohnungen. 60000 Erlanger Haushalte nutzen die Fernwärme.

Die mit Kohle- oder in Gas-Dampf-Kombination erzeugten Temperaturen und Drücke von mehreren Hundert Grad und Bar werden jedoch zunächst zur Stromgewinnung durch Generatoren geleitet. Erst die noch energiereiche Abdampfwärme wird über Wärmetauscher in den Fernwärme-Kreislauf überführt.

Zukunftskonzept

Der Wirkungsgrad eines solchen Heizkraftwerks liegt bei fast 90 Prozent, etwa 35 Prozent Strom und 55 Prozent Heizenergie. Der Ausbau der Fernwärme gehört daher in jedes Zukunftskonzept zur Energieversorgung.

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) nutzt die Kraft-Wärme-Kopplung explizit aus. Geeignet sind solche Mini-Kraftwerke für größere Einfamilienhäuser bis hin zu kleinen Wohneinheiten. Typische Leistungen von BHKWs gehen bis 45 Kilowatt. Ein Großkraftwerk hat im Vergleich dazu etwa 1000 Megawatt!

BHKWs benötigen nicht mehr Platz als eine Zentralheizung alten Schlages. Dies erleichtert die Integration solcher Anlagen in den Haus- und Wohnungsbau oder die Umrüstung existierender Heizanlagen auf die Kraft-Wärme-Kopplung.

Im Vergleich zur herkömmlichen getrennten Strom- und Wärmeerzeugung nutzt ein BHKW die eingesetzte Energie zu mehr als 90 Prozent aus und senkt dabei den CO2-Ausstoß um bis zu 60 Prozent.

30000 solcher Zuhause-Kraftwerke laufen derzeit in Deutschland. Ihre Anschaffung soll gefördert werden.

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