Fliegerbombenfund in Nürnberg: Entschärfung am Sonntag

5.9.2014, 17:59 Uhr
Nach dem Bombenfund ist eine Koordinierungsgruppe in Nürnberg vor Ort.

© Michael Matejka Nach dem Bombenfund ist eine Koordinierungsgruppe in Nürnberg vor Ort.

Die 250-Kilo-Bombe, die über 120 Kilo Sprengstoff verfügt, wurde bei Sondierungsarbeiten im Zuge der Straßenbahnverlängerungen nach "Am Wegfeld" auf einem Feld entdeckt. Zusätzlich fanden die Sondierer eine 100-Kilo-Brandbombe, die jedoch als unkritisch eingestuft und im Laufe des Nachmittags abtransportiert wurde. 

Der offizielle Evakuierungsbereich.

Der offizielle Evakuierungsbereich. © Stadt Nürnberg

Am frühen Freitagnachmittag traf sich eine städtische Koordinierungsgruppe, um den Zeitpunkt der Entschärfung festzulegen. Auch Vorbereitungen für eine Evakuierung der betroffenen Anwohner wurden dabei getroffen. Die Stadt verkündete schließlich, dass die Bombe am Sonntag um 11.50 Uhr entschärft werden soll.

Rund 1300 Menschen von Evakuierung betroffen

Der Sprengmeister hat einen Evakuierungsradius von 1000 Metern festgelegt. Um 9 Uhr müssen die betroffenen Bewohner ihre Häuser verlassen.

Alle wichtigen Informationen zur Evakuierung finden Sie hier.

Zunächst wurde von 1700 Personen ausgegangen, die von der Evakuierung betroffen sein werden. Nach der Festlegung des genauen Evakuierungsgebiets hat sich die Anzahl auf rund 1.300 reduziert. Hier finden Sie eine Liste mit den betroffenen Hausnummern.

Die Stadt Nürnberg richtet eine Betreuungsstelle in der Volksschule Ziegelstein, Heroldsberger Straße 42a, ein. Die Schule ist ab 9 Uhr geöffnet. Die VAG bietet einen kostenlosen Bustransfer. Wer nicht mobil ist, wird von Rettungskräften begleitet. Der kostenlose Bustransfer startet von folgenden Haltestellen aus: Bushaltestelle Buch Süd, Abfahrt: 9.30 und 9.45 Uhr, Bushaltestelle Walter-Braun-Straße, Abfahrt: 9.45 Uhr und 10 Uhr sowie Bushaltestelle Almoshof Schule, Abfahrt: 9.30 Uhr.

Die Örtliche Einsatzleitung hat eine Bürgerinformation vorbereitet, die bis spätestens Samstagvormittag die von der Evakuierung betroffenen Personen erreichen wird. Während der Entschärfung muss die N-Ergie in rund 20 Haushalten die Gasversorgung abschalten.

Ein Bürgertelefon wurde freigeschaltet: Unter der Rufnummer 0911 / 6 43 75-8 88 werden Fragen rund um das Thema bis etwa zwei Stunden nach Ende der Evakuierung beantwortet.

Der Tower des Flughafens wird wegen seiner herausragenden Lage ebenfalls evakuiert. Die Flutlotsen weichen währenddessen in den alten Tower aus. Wie bei jeder Bombenentschärfung ist auch diesmal der Luftraum über der Fundstelle für den Flugverkehr gesperrt. Am Flughafen sind zwischen 11.50 und 12.45 Uhr jedoch keine Starts und Landungen geplant, sodass der reguläre Flutbetrieb voraussichtlich nicht beeinträchtigt werden wird.

Geänderte Busfahrpläne am Sonntagvormittag

Auch die B4/ Erlanger Straße wird zwischenzeitlich abgeriegelt. Dadurch kommt es auch zu Änderungen im Fahrplan der öffentlichen Verkehrsmittel. Betroffen sind davon die Buslinien 28 (Thon – Großgründlach), 29 (Thon – Großgründlach), 30 (Thon – Erlangen Hugenottenplatz), 31 (Thon – Neunhof) und 33 (Flughafen – Buch). Die U-Bahn-Linie U2 zum Flughafen und die Straßenbahnlinie 4 nach Thon fahren ohne Einschränkungen. Das genaue Verkehrskonzept für die betroffenen Linien kann erst am Samstag erarbeitet werden und ist hier zu finden.

Derzeit besteht laut einer Mitteilung des Presseamts keine Gefahr, die Polizei hat die Fundstelle gesichert. Verkehrseinschränkungen gibt es bislang noch nicht. Der Autoverkehr an der Erlanger Straße fließt ungehindert.

Der Artikel wurde am 5. September um 18.59 Uhr aktualisiert.