Flugpaten retten Nürnberger Hund vor Tötungsstation

28.5.2018, 05:52 Uhr
Rex hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Nun ist er wieder zurück in Nürnberg und sucht ein neues Zuhause.

© Tanja Schnabel Rex hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Nun ist er wieder zurück in Nürnberg und sucht ein neues Zuhause.

Der ehemalige Wach- und Kettenhund hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Vier Jahre lang war er im Tierheim an der Stadenstraße untergebracht. "Er mag keine Hunde und Katzen und auch bei fremden Menschen muss man vorsichtig sein", erklärt Tanja Schnabel, die Leiterin des Tierheims. Es gab immer wieder Interessenten für Rex, die aber meistens schnell aufgaben, weil sich der grau-schwarze Vierbeiner schwertut, nach der langen Zeit im Tierheim rasch eine Bindung aufzubauen. "Wenn er aber jemanden ins Herz geschlossen hat, liebt er seine Menschen abgöttisch. Er ist ein toller Hund - mit Ecken und Kanten", meint Schnabel.

Im Februar schien sich ein Happy End anzubahnen. Interessenten ließen sich von Rex’ anfänglicher Ignoranz nicht abschrecken. Nach vielen Besuchen, einer Vorkontrolle und langen Gesprächen konnte der Hund ins neue Zuhause einziehen. Die Besitzer kündigten an, dass er auch in den Urlaub mitfliegen darf. Und Rex revanchierte sich mit großer Zuneigung.

Umso mehr waren die Tierheim-Mitarbeiter geschockt, als sie am 23. Mai einen Anruf von der Tierschutzorganisation Gran Canaria Pet bekamen: Der elfjährige Rüde aus Nürnberg war dort vor einer der größten Tötungsstationen gefunden worden.

Rex war wohl entlaufen

Nach mehrmaligen Versuchen konnte Schnabel die Besitzer telefonisch erreichen. Rex sei ihnen einen Tag vor dem Rückflug entlaufen, hieß es lapidar. "Wir sind fassungslos. Wie kann man ohne seinen Hund zurückfliegen und auch von zu Hause aus keine weiteren Nachforschungen anstellen", fragt sich Tanja Schnabel.

Das Tierheim setzte daraufhin via Facebook alle Hebel in Bewegung, um den Hund nach Nürnberg zu holen. Es fanden sich Urlauber, die am Wochenende den Impfpass mit nach Gran Canaria nahmen. Und schließlich auch Flugpaten, die am Sonntagabend am Flughafen der Insel Rex in einer Box in Empfang nahmen und ihm so die Heimreise ermöglichten. "Die Hilfsbereitschaft war enorm. Es meldeten sich sogar Menschen, die auf eigene Kosten nach Gran Canaria geflogen wären, nur um Rex abzuholen", meint die Tierheimchefin.

Am Montagmorgen kam der Mischlingshund dann in Nürnberg an. Tanja Schnabel hofft, dass der ganze Rummel dem Rüden jetzt vielleicht wirklich ein Zuhause auf Dauer beschert. Wer sich die Aufgabe zutraut, kann sich unter (09 11) 91 98 90 melden.

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