Fraas äußerst zufrieden: Einkaufsnacht auch nächstes Jahr?

16.6.2018, 02:00 Uhr
Fraas äußerst zufrieden: Einkaufsnacht auch nächstes Jahr?

© Johanna Mielich

"Es geht nicht darum, Umsatz zu machen, sondern dass Menschen in einer ungewöhnlichen Atmosphäre aus ungewöhnlichem Anlass mal wieder in die Läden kommen", leitet der Nürnberger Wirtschaftsreferent Fraas sein Fazit zur verlängerten Shoppingsnacht ein. Ziel sei es in Verbindung mit dem kulturellen Rahmenprogramm der Internationalen Orgelwochen auch Menschen in die stationären Geschäfte zu locken, die sonst eher Online-Shopping betreiben. Man möchte Publikum auch für die kleineren Häuser begeistern, die sonst nicht so bekannt sind.

In seiner ersten Bilanz zeigt sich Fraas äußerst positiv. Es hätten weit über hundert Einzelhändler an dem Event teilgenommen. Einige davon wie das Bekleidungsgeschäft Crämer und Co. oder das Herrenhaus Anson’s hatten auch noch spontan ein Programm auf die Beine gestellt und mitgezogen. "Es ist nicht selbstverständlich, dass sich Kultur und Wirtschaft sofort verstehen. Ich war angenehm überrascht." Der Wirtschaftsreferent will sich im Stadtrat dafür einsetzen, dass diese Veranstaltung auch im nächsten Jahr zustande kommt. Da sich einige große Häuser wie beispielsweise H&M betriebsratsbedingt oder aufgrund langer Entscheidungswege gegen eine Teilnahme an der Veranstaltung entschieden hatten, möchte man jedoch im kommenden Jahr im Vorfeld noch mehr Werbung für die lange Einkaufsnacht und genügend Vorlauf für die Einzelhändler einplanen. 

"Besucher und Akteure vermischen sich"

"Der Tenor ist, dass im nächsten Jahr deutlich mehr Leute mitmachen werden", zeigt sich Reto Manitz vom City Management Nürnberg positiv. "Unser Ansatz war es, Qualität vor Quantität zu stellen." Die Vielfalt der Geschäfte, vom kleinen Senfladen bis hin zum Bettengeschäft, sei etwas einmaliges und würde auch die Qualität und die Vielfalt des Nürnberger Handels zeigen. 

Die Allianz für den freien Sonntag Nürnberg hatte sich zuvor gegen die Sonderöffnung gewendet. Unter anderem weil einem kulturellen Juwel wie der ION ein "sinnentleertes Shopping als alltäglicher und gewöhnlicher Zeitvertreib zur Seite gestellt werde". Folkert Uhde, künstlerischer Leiter der ION, findet diese Anklage absurd. "Wir ringen um jeden Besucher, denn wir alle ob Musiker oder Einzelhändler brauchen Publikum. Durch diese Veranstaltung vermischen sich Besucher und Akteure." Ein Event wie dieses, wäre ohne die gemeinsame Anstregung der Händler gar nicht möglich, entgegnet er seinen Kritikern zusätzlich. 

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