Fränkischer Neonazi Ittner an Deutschland ausgeliefert

19.9.2012, 13:32 Uhr
Fränkischer Neonazi Ittner an Deutschland ausgeliefert

© E. Weigert

Wie die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth am Mittwoch mitteilte, wurde der 54-Jährige am Dienstag den deutschen Behörden übergeben und befindet sich in einer bayerischen Justizvollzugsanstalt. Der untergetauchte Neonazi war im April in Portugal festgenommen worden und befand sich seitdem in Auslieferungshaft.


Zwischen 2002 und 2004 hatte der ehemalige DVU-Landtagskandidat zahlreiche Texte mit verunglimpfendem, volksverhetzendem Inhalt ins Internet stellen lassen. Die Staatsanwaltschaft warf ihm damals neben Volksverhetzung und schwerer Verunglimpfung des Staates auch Beschimpfung von Religionsgemeinschaften sowie Verbreitung von Propagandamitteln verfassungsfeindlicher Organisationen vor. Am vorletzten Prozesstag, kurz vor der Verkündung des Urteils hatte er sich allerdings abgesetzt und wurde jahrelang mit internationalem Haftbefehl gesucht.

In Deutschland muss Ittner nun die vom Landgericht Nürnberg-Fürth ausgesprochene, bereits rechtskräftige Strafe verbüßen. Einen neue Hauptverhandlung wird es nicht geben.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Justizministerin Beate Merk (beide CSU) bezeichneten die Festnahme und Auslieferung des Neonazis als „großen Erfolg“ langjähriger intensiver Fahndung.

Innenminister Herrmann betonte zur Auslieferung Ittners, jetzt könne sich „dieser rechtsextreme Hetzer und Holocaust-Leugner seiner gerechten Strafe nicht mehr entziehen“. Der Polizei sei mit der Festnahme und Auslieferung des untergetauchten Neonazis „ein empfindlicher Schlag gegen die rechtsextremistische Szene gelungen“. Justizministerin Merk begrüßte, dass der 54-Jährige „jetzt seine gerechte Strafe absitzen wird“. Dies sei ein deutliches Signal auch an die rechtsextreme Szene, dass es in Bayern keinen Platz für Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus gebe.

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