"Freifunker" bringen Flüchtlings-Unterkunft ans Netz

Nürnberg - "Internet, das ist so wichtig wie Wasser für die Flüchtlinge", sagt der Aktivist Peter Mühlenbrock. Seine Partner und er haben nun eine Unterkunft am Nürnberger Aufseßplatz mit Wlan versorgt. Das größte Hindernis ist dabei eine Haftungsfrage.

Etwa 80 Bewohner einer Unterkunft am Aufseßplatz dürfen sich über kostenlosen Wlan-Zugang freuen. Dafür hat die Initiative "Freifunker" mit ihren Partnern Monate gearbeitet. Die Flüchtlinge kontaktieren die Familie in der Heimat, suchen bei Google Maps den Weg zu Behörden oder vertreiben sich die Zeit bei Facebook.

Möglich gemacht haben es die "Freifunker". Die Gruppe kümmert sich schon lange darum, Asylbewerber mit Zugang zum Netz zu versorgen. Nun ist es ihnen in Nürnberg erstmals gelungen. Besonders schwer sei es, die Bedenken der Betreiber auszuräumen, sagt Florian Schimmer von der Initiative. Vor allem die Haftung bereitet den Hausherren Kopfschmerzen. Dabei haben die Aktivisten dafür längst eine technische Lösung.

Betreuerin Ines Henseler vom Bayerischen Roten Kreuz hat von den Flüchtlingen sehr positive Rückmeldungen bekommen: "Sie freuen sich sehr."  Peter Mühlenbrock von den Freifunkern ergänzt, dass das Angebot dabei helfe, Langeweile zu vermeiden – die sich in manchen Unterkünften in Streitereien entlädt.

In dem Heim mit etwa 80 Bewohnern wohnen viele Familien, eine größere Gruppe stammt aus russischsprachigen Ländern. Die Stimmung sei gut, betont Betreuerin Henseler. Einer der Bewohner habe sogar dabei geholfen, Leitungen zu verlegen und den Router zu installieren, so Florian Schimmer.

Das Institut für soziale und kulturelle Arbeit und die "Freifunker" sammeln Spenden, damit weitere Unterkünfte ans Netz gehen. Mehr Infos gibt es hier.

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