Frohes Gemüse: Regen ist Segen für Knoblauchsland

26.7.2017, 16:46 Uhr
Krumme Gurken sind nach wie vor Ladenhüter - doch die Landwirte haben Lösungen gefunden und bringen das Gemüse trotzdem an den Mann.

© Horst Linke Krumme Gurken sind nach wie vor Ladenhüter - doch die Landwirte haben Lösungen gefunden und bringen das Gemüse trotzdem an den Mann.

"In der Summe können wir, was das Wetter betrifft, in dieser Saison eine positive Bilanz ziehen", sagt Florian Wolz von der Genossenschaft Franken- Gemüse Knoblauchsland. Genauso sieht das auch Heinz Lehneis, dessen Familie in Wetzendorf einen Betrieb führt. "Passt schon", sagt er - und freut sich über den Regen. Lange Wochen war es heuer trocken. Wenn es dann doch einmal geregnet hat, dann habe der Wind das Wasser gleich wieder mitgenommen. "Aber jetzt ist das dank der hohen Luftfeuchtigkeit etwas anderes", sagt Lehneis.

Ausfälle durch Starkregen oder Hagel haben die Landwirte heuer bislang noch nicht zu beklagen. Lediglich die Hitzephasen haben ihnen die Arbeit ab und an erschwert. "Einige Kohlköpfe haben oben an den Blättern einen braunen Rand bekommen", sagt Lehneis. Die Hitze hat nicht nur einigen Kohlköpfen zu schaffen gemacht. Auch so mancher Salatkopf machte schlapp. "Die Ernteerträge waren aber trotzdem relativ gut", sagt Wolz. Nur beim Fenchel habe sich die Hitze so auf die Ernte ausgewirkt, dass es zwischendurch zu Engpässen kam. Die Knollen bekamen braune Ränder. "Und das gefällt den Kunden nicht so gut", sagt Wolz.

Kunden sind wählerisch

Überhaupt ist der Kunde wählerisch. Die Gurkenverordnung ist zwar schon seit Jahren vom Tisch. Das heißt aber noch lange nicht, dass auch wirklich alles Gemüse verkauft werden kann. "Wer rein an den Handel verkauft, der hat es schwer", sagt Peter Höfler. Aber die Betriebe sind findig. Die Höflers etwa verkaufen krumme Gurken oder von der Pflanze gefallene Tomaten einfach an die Gastronomie - günstiger als die hübsche Ware. Der Gast aber sieht seinem Gurkensalat nicht an, dass er aus krummen Gurken geschnitten wurde - ein gutes Geschäft für alle also.

Lehneis hat die Verwerter für krumme Möhren ebenfalls auf dem Hof: seine Pferde. Fürs Ziehen der Kutschen haben die sich das ein oder andere Möhrchen schließlich verdient. Auch Salat, der nicht den Mindeststandards entspricht, ist noch lange nicht wertlos. Er gibt auf dem Feld schließlich einen guten Dünger für den nächsten Salat ab. Ebenfalls eine gute Verwertung für Ware, die vielleicht nicht ganz so schön aussieht: Man isst das Gemüse einfach selbst.