Fußball-EM in Nürnberg? Die Stadt hat Hoffnung

13.4.2017, 17:30 Uhr
Fußball-EM in Nürnberg? Die Stadt hat Hoffnung

© Günter Distler

Die Stadt Nürnberg bleibt am Ball in Sachen Fußball-EM 2024: Da der Anforderungskatalog des Deutschen Fußball-Bundes an die Bewerberstädte offenbar keine unlösbaren Herausforderungen enthält, soll der Stadtrat in seiner Sitzung im Mai darüber entscheiden, ob sich Nürnberg als einer von zehn Spielorten bewirbt. "Ich habe die Anforderungskriterien, die uns am Dienstag in Frankfurt mitgeteilt wurden, zwar erst im Schnelldurchgang überflogen, aber auf den ersten Blick habe ich nichts entdeckt, was wir nicht erfüllen könnten. Die Laufbahn im Stadion hat für den DFB zum Beispiel gar keine Rolle gespielt", berichtet Bürgermeister Christian Vogel.

Zeitliche Schwierigkeiten könnten Projekt kippen

Ein erhebliches Problem scheint sich dennoch zu ergeben: Der DFB terminierte den 26. April als letztmögliches Datum, um eine Entscheidung der Städte einzureichen. Das Problem dabei ist, dass die nächste Stadtratssitzung erst Anfang Mai stattfinden soll.

Bis zum 12. Juni müssen die Städte, die sich als Spielort bewerben möchten, ihre vollständigen Unterlagen einreichen. Wer das Rennen macht, teilt der DFB am 15. September mit. Ein Jahr später fällt dann die Entscheidung, ob Deutschland Gastgeberland der EM 2024 wird. Einziger Konkurrent ist die Türkei.

Stadt mit dem FCN im Diskurs

Genügend Hotelplätze, eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr oder ausreichend Parkmöglichkeiten - bei diesen Punkten steht Nürnberg in den Augen Vogels schon gut da. Bei den Toilettenanlagen fordert der DFB, beziehungsweise die Uefa, einen ausreichenden Anteil an behindertengerechten WCs. "Das lässt sich bestimmt organisieren", meint Vogel.

Teurer wird die Forderung nach WLAN im gesamten Stadion. "Da müssen wir sicherlich mit hohen Summen rechnen. Aber an dem Zukunfts-Thema sind wir eh schon länger dran, das wird früher oder später ohnehin kommen müssen. Wir reden bereits mit dem FCN darüber, wie wir das umsetzen können", sagt Vogel. Vielleicht bieten sich ja auch Synergieeffekte mit der WLAN-Offensive des Freistaates.

Eine weitere Forderung von DFB und Uefa ist ein Konzept, wie die Versorgung der Zuschauer mit Essen und Getränken bei bargeldlosem Betrieb gewährleistet werden kann. Dies hält Vogel ebenfalls für eine lösbare Aufgabe. "Wir arbeiten in der Verwaltung den Anforderungskatalog jetzt Punkt für Punkt ab und bereiten für die Stadtratssitzung im Mai ein umfassendes Konzept vor. Dann wird der Stadtrat über eine formale Bewerbung entscheiden", skizziert Vogel den weiteren Weg. Der 26. April als Deadline für eine Entscheidung stellt nun ein neues Problem in der Planung der Stadt dar. Wie und wann der Stadtrat über die Bewerbung entscheidet, bleibt abzuwarten.

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