GDL-Streik erwischt Pendler am Nürnberger Hauptbahnhof

20.5.2015, 17:03 Uhr
Es ist der neunte Streik im laufenden Tarifkonflikt zwischen GDL und Bahn: Reisende müssen sich seit Mittwochmorgen wieder auf Zugausfälle und überfüllte Waggons einstellen.
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Es ist der neunte Streik im laufenden Tarifkonflikt zwischen GDL und Bahn: Reisende müssen sich seit Mittwochmorgen wieder auf Zugausfälle und überfüllte Waggons einstellen. © Maria Schöpf

Dieser Anblick ist vielen Fahrgästen und Pendlern inzwischen sehr vertraut.
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Dieser Anblick ist vielen Fahrgästen und Pendlern inzwischen sehr vertraut. © Günter Distler

Im Fernverkehr fahren etwa ein Drittel der Züge. Bei den Regionalzügen erwartet die Bahn, dass je nach Region etwa 15 bis 60 Prozent der üblichen Zahl unterwegs sein wird. Schlau war, wer sich vorher im Internet informiert hatte ...
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Im Fernverkehr fahren etwa ein Drittel der Züge. Bei den Regionalzügen erwartet die Bahn, dass je nach Region etwa 15 bis 60 Prozent der üblichen Zahl unterwegs sein wird. Schlau war, wer sich vorher im Internet informiert hatte ... © Judith Horn

...wie die Erzieherinnen vom städtischen Kindergarten in Erlangen-Buchenbühl. Sie waren mit den 30 Vorschulkindern im Erfahrungsfeld der Sinne. Den Ausflug absagen wollten sie wegen des Streiks nicht. "Wir haben uns vorher informiert, welche Züge fahren und richten uns danach", sagte eine Erzieherin. Bei der Fahrt nach Nürnberg hat alles gut geklappt, jedes Kind hatte sogar einen Sitzplatz. "Mal sehen, ob wir bei der Rückfahrt genauso viel Glück haben."
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...wie die Erzieherinnen vom städtischen Kindergarten in Erlangen-Buchenbühl. Sie waren mit den 30 Vorschulkindern im Erfahrungsfeld der Sinne. Den Ausflug absagen wollten sie wegen des Streiks nicht. "Wir haben uns vorher informiert, welche Züge fahren und richten uns danach", sagte eine Erzieherin. Bei der Fahrt nach Nürnberg hat alles gut geklappt, jedes Kind hatte sogar einen Sitzplatz. "Mal sehen, ob wir bei der Rückfahrt genauso viel Glück haben." © Judith Horn

Wer sich nicht vorher im Internet über den Notfahrplan informieren konnte oder sogar vom Streik überrascht wurde, fand Hilfe in der Bahnhofshalle: Servicemitarbeiter der Bahn beantworten dort die Fragen der Fahrgäste.
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Wer sich nicht vorher im Internet über den Notfahrplan informieren konnte oder sogar vom Streik überrascht wurde, fand Hilfe in der Bahnhofshalle: Servicemitarbeiter der Bahn beantworten dort die Fragen der Fahrgäste. © Eduard Weigert

Mittlerweile scheinen sich nicht nur die Reisenden, sondern auch die Bahnmitarbeiter an die Streiks gewöhnt zu haben. Lange Schlangen waren am Infoschalter in der Haupthalle nicht zu sehen.
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Mittlerweile scheinen sich nicht nur die Reisenden, sondern auch die Bahnmitarbeiter an die Streiks gewöhnt zu haben. Lange Schlangen waren am Infoschalter in der Haupthalle nicht zu sehen. © Eduard Weigert

Die Züge und S-Bahnen, die trotz des Streiks fuhren, waren natürlich oft überfüllt.
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Die Züge und S-Bahnen, die trotz des Streiks fuhren, waren natürlich oft überfüllt. © Günter Distler

Wer konnte, wich auf Fahrrad oder Auto aus.
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Wer konnte, wich auf Fahrrad oder Auto aus. © Günter Distler

Katrin Göttle stellte der Streik allerdings vor enorme Probleme. Die S-Bahn aus Katzwang fuhr nur noch einmal die Stunde. "Normalerweise komme ich alle 15 Minuten nach Nürnberg. Jetzt muss ich mit dem Bus fahren und brauche von Katzwang eine dreiviertel Stunde bis hierher." Von den GDL-Streiks war Göttle inzwischen nur noch genervt. "Wenn man kein Auot hat und auf die S-Bahn angewiesen ist, steckt man ganz schön in der Patsche."
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Katrin Göttle stellte der Streik allerdings vor enorme Probleme. Die S-Bahn aus Katzwang fuhr nur noch einmal die Stunde. "Normalerweise komme ich alle 15 Minuten nach Nürnberg. Jetzt muss ich mit dem Bus fahren und brauche von Katzwang eine dreiviertel Stunde bis hierher." Von den GDL-Streiks war Göttle inzwischen nur noch genervt. "Wenn man kein Auot hat und auf die S-Bahn angewiesen ist, steckt man ganz schön in der Patsche." © Judith Horn

Eine Reisegruppe aus Roßtal hatte hingegen Glück: Sie wollte mit dem Zug nach Frankfurt, von dort ging es dann mit dem Flugzeug weiter nach Kanada. "Wir fahren jetzt eine halbe Stunde später los als ursprünglich geplant, das ist in Ordnung", sagte einer.
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Eine Reisegruppe aus Roßtal hatte hingegen Glück: Sie wollte mit dem Zug nach Frankfurt, von dort ging es dann mit dem Flugzeug weiter nach Kanada. "Wir fahren jetzt eine halbe Stunde später los als ursprünglich geplant, das ist in Ordnung", sagte einer. © Judith Horn

Mit einer halben Stunde Wartezeit hätte Harry Huppert aus Berlin auch gut leben können. "Aber ich muss nach Hamburg, und da fährt nur ein einziger Zug. Und das erst um fünf Uhr." Seit dem Morgen wartete er am Mittwoch am Nürnberger Hauptbahnhof. "Ich sitze hier und rauche. Der Streik ist also auch noch schlecht für meine Gesundheit, weil ich viel mehr Zigaretten rauche als sonst."
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Mit einer halben Stunde Wartezeit hätte Harry Huppert aus Berlin auch gut leben können. "Aber ich muss nach Hamburg, und da fährt nur ein einziger Zug. Und das erst um fünf Uhr." Seit dem Morgen wartete er am Mittwoch am Nürnberger Hauptbahnhof. "Ich sitze hier und rauche. Der Streik ist also auch noch schlecht für meine Gesundheit, weil ich viel mehr Zigaretten rauche als sonst." © Judith Horn

Viele Menschen hatten auch kein Verständnis dafür, dass die GDL gerade über Pfingsten streiken will und so an den Feiertagen für volle Straßen und überfüllte Züge sorgt.
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Viele Menschen hatten auch kein Verständnis dafür, dass die GDL gerade über Pfingsten streiken will und so an den Feiertagen für volle Straßen und überfüllte Züge sorgt. © Eduard Weigert

"Ich kann zwar verstehen, dass die Leute für ihre Arbeit anständig bezahlt werden wollen, aber dieser Streik ist unverhältnismäßig", sagte Peter Holler. Der 56-Jährige musste nach Koblenz. Wegen des Streiks brauchte er nun eine Stunde länger als normalerweise. "Das ist schon in Ordnung, auch wenn ich öfter umsteigen muss und wahrscheinlich keinen Sitzplatz bekomme." Holler ärgerte sich aber, dass die Mittel zur Einigung nicht genutzt werden. "Im Ausland lachen sie sich schon tot über uns."
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"Ich kann zwar verstehen, dass die Leute für ihre Arbeit anständig bezahlt werden wollen, aber dieser Streik ist unverhältnismäßig", sagte Peter Holler. Der 56-Jährige musste nach Koblenz. Wegen des Streiks brauchte er nun eine Stunde länger als normalerweise. "Das ist schon in Ordnung, auch wenn ich öfter umsteigen muss und wahrscheinlich keinen Sitzplatz bekomme." Holler ärgerte sich aber, dass die Mittel zur Einigung nicht genutzt werden. "Im Ausland lachen sie sich schon tot über uns." © Judith Horn

Ein paar Gewinner des Streiks gab es aber auch: Bei dem Autoverleih Sixt in der Bahnhofsmittelhalle war immer etwas los am Schalter. Und die Fernbusunternehmen freuten sich über volle Fahrzeuge.
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Ein paar Gewinner des Streiks gab es aber auch: Bei dem Autoverleih Sixt in der Bahnhofsmittelhalle war immer etwas los am Schalter. Und die Fernbusunternehmen freuten sich über volle Fahrzeuge. © Judith Horn

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