Gefahr durch Hunde in Hasenbuck? Eltern besorgt

26.5.2016, 06:00 Uhr
Eigentlich dürfen sich nach städtischen Richtlinien keine Hundezonen neben Spielplätzen befinden. Im Hasenbuck ist das dennoch so.

© Michael Matejka Eigentlich dürfen sich nach städtischen Richtlinien keine Hundezonen neben Spielplätzen befinden. Im Hasenbuck ist das dennoch so.

Nur ein schmaler Weg trennt am Hasenbuck spielende Kinder von freilaufenden Hunden. "Die Stadt hat zwar einen Zaun angebracht, aber der ist für die Hunde absolut kein Hindernis", beschwert sich Hans Blendinger, Vorsitzender des Bürgervereins Hasenbuck. Außerdem sei die Tür zum Spielplatz kaputt. Laut der städtischen Grünanlagensatzung sind freilaufende Hunde in der Nähe von Spielplätzen verboten. Mit der Freilaufzone breche die Stadt also ihre eigenen Regeln, so Blendinger.

Das erschwert auch die Arbeit für die fünf rund um die Grünfläche gelegenen Kindergärten, die den Spielplatz oft benutzen. Viele Eltern stört, dass die Hundehalter sich nicht an Regeln halten und nicht nach ihren Hunden sehen. Sie sind um die Sicherheit ihrer Kinder besorgt. "Ich selbst bin Raucher, aber ich rauche auch nicht in einer Bushaltestelle oder auf einem Spielplatz. Ich erwarte mir einfach ein bisschen Rücksichtnahme der Hundebesitzer", sagt Stefka Popova.

"Der tut nichts, der will nur spielen"

Sie hat inzwischen eine Petition verfasst, in der sie ein Einschreiten der Stadt fordert. Darauf hat die CSU-Fraktion reagiert und einen Antrag gestellt, in dem sie eine Schließung der spielplatznahen Freilauffläche fordert. Den Standardsatz "der tut nichts, der will nur spielen" kann sie inzwischen nicht mehr hören. "Man weiß nie, was genau im Kopf eines Tieres vorgeht. Wenn ein Kind aus Versehen mal zu grob wird, brennt bei einem Hund vielleicht eine Sicherung durch und er sieht rot", fürchtet Popova.

Die Angst vor einer Bestrafung dürfte sich bei Hundebesitzern jedoch in Grenzen halten. Nur drei Verwarnungen wurden im gesamten letzten Jahr in Nürnberg für Ordnungsverstöße mit Hunden verhängt. Die von der Stadt mit der Parkaufsicht beauftragte Firma Noris-Arbeit hat nur das Recht unachtsame Hundebesitzer zu beraten, nicht aber sie zu verwarnen. Zum anderen fehlen der Polizei die Ressourcen, um derartige Delikte zu verfolgen.

Und selbst wenn ein Beamter einen Regelbruch sähe, würde er dem Hundebesitzer nicht sofort eine Strafe aufbrummen, sondern ihn verwarnen, so Rainer Seebauer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken. "Wenn die Stadt einfach mal einen Monat konsequent Bußgelder verteilt, löst sich das Problem vielleicht von selbst", schlägt Stefka Popova als Lösung vor. Hans Blendinger vom Bürgerverein Hasenbuck ist ähnlicher Meinung: "Die Stadt muss jetzt eingreifen, bevor einem Kind etwas passiert. Die aktuelle Handhabung des Problems ist inakzeptabel."

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