Geht das auch mit Kreditkarte? Wo nur Bares Wahres ist

21.9.2016, 06:00 Uhr
Nicht überall kann man mit Kreditkarte zahlen. Zum Beispiel im Nürnberger Tiergarten sieht's düster aus, wenn man nur Plastikgeld in der Tasche hat.

© Eduard Weigert Nicht überall kann man mit Kreditkarte zahlen. Zum Beispiel im Nürnberger Tiergarten sieht's düster aus, wenn man nur Plastikgeld in der Tasche hat.

Der Grund für die absolute Kreditkarten-Abstinenz sind die hohen Gebühren, die der Zoo abführen müsste. Da man möglichst viel vom Eintrittsgeld in den eigenen Kassen behalten will, hat man sich bisher für diesen Weg entschieden. Allerdings hat ein Vorfall in der vergangenen Woche zu Nachdenklichkeit geführt: Als eine Gruppe - offenbar Touristen - nicht mit der Kreditkarte zahlen konnte, verzichtete sie lieber auf einen Besuch bei Eisbär, Giraffe und Gorilla.

Die städtischen Museen reagieren flexibel: Im Spielzeugmuseum und im Dokuzentrum, das von vielen ausländischen Touristen besucht wird, ist Kreditkarten-Zahlung möglich, in den kleineren Häusern nicht.  Auch bei jenen Geschäften des Einzelhandels, die von Touristen und Messegästen leben, sind  Kreditkarten ein Muss. "Es geht gar nicht anders", berichtet beispielsweise Maria Wening, Geschäftsführerin bei Wieseler & Mahler, "Asiaten kaufen gerne Töpfe, Messer und Bestecke. Sie legen sehr viel Wert auf 'Made in Germany'. Da werden dann die größeren Einkäufe mit der Kreditkarte beglichen."

Schweinshaxe geht mit Visa

Auch in Modehäusern ist E-Cash in allen Formen häufig Standard: Eckerle Herrenmoden am Weißen Turm akzeptiert sämtliche Karten. Ähnlich sieht es in Wirtshäusern der Altstadt aus. Die Rechnung für Entenbraten und Schweinshaxe kann man im "Bratwurst-Röslein" am Rathaus mit Bargeld, EC- und Kreditkarte  begleichen. "Wir nehmen sogar American Express, obwohl die wegen ihrer hohen Gebühren und später Zahlung nicht beliebt ist", sagt der Betriebsleiter.

"Ab einer bestimmten Größe kommt man um Kreditkarten nicht herum", erläutert Uwe Werner, Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern/Bezirk Mittelfranken, "gerade in der Innenstadt, wo man viel mit Touristen zu tun hat, ist es üblich." Bei kleineren Tabakgeschäften in den Stadtvierteln würde es sich dagegen nicht rechnen - sie haben diesen Service nicht nötig.  Man müsse den Handel also differenziert betrachten.

Werner will das Thema nicht überbewerten: Schließlich würden Kreditkarten nur 5,7 Prozent des Gesamtumsatzes im Einzelhandel ausmachen, EC-Karten dagegen 23,2 Prozent.

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