Gemeinsam den Rechtsruck verhindern

16.9.2017, 08:00 Uhr
Gemeinsam den Rechtsruck verhindern

© Günter Distler

Für Gleichberechtigung, gegen Rechtspopulismus: Der Nürnberger Verein Erfolgsfaktor Frau ruft zusammen mit Verbänden und Parteien wahlberechtigte Frauen dazu auf, bei der Bundestagswahl am 24. September ihre Stimme abzugeben. Unterstützer der Aktion sind unter anderem CSU, SPD, FDP und die Grünen, die Gewerkschaft DGB, die Nürnberger Frauenhilfevereine Lilith und Wildwasser sowie die Frauen-Liste der Bayerischen Architektenkammer.
Seit 1953 lag die Wahlbeteiligung von Frauen bei Bundestagswahlen regelmäßig unter der von Männern, sagt Claudia Specht, Vorsitzende von Erfolgsfaktor Frau. Wenn der Trend anhalte, könnten die Konsequenzen in diesem Jahr verheerend sein: „Denn bundesweit werden rechtspopulistisch und rassistisch argumentierende Parteien prozentual häufiger von Männern gewählt“, sagt Specht.
Auch würde das Thema Gleichberechtigung, bei dem in den letzten Jahren schon viel erreicht worden sei, wieder infrage gestellt, sollten rechtspopulistische Parteien in den Bundestag einziehen. „Sie sind gegen Alleinerziehende und propagieren die Alleinverdienerfamilie.“ Frauen sollten deshalb ihre Stimme für Demokratie und Gleichberechtigung einsetzen.
In Deutschland sind drei Millionen mehr Frauen als Männer wahlberechtigt. „Wir Frauen haben eine Gestaltungsmacht, denn wir sind viele und können einen Rechtsruck verhindern“, betont Specht. CSU-Stadträtin Barbara Regitz verweist darauf, dass auch in Nürnberg mehr Frauen als Männer wahlberechtigt sind: „Im Wahlkreis Nürnberg-Nord sind es 92 110 Männer und 100 549 Frauen, in Nürnberg-Süd 71 939 Männer und 80 091 Frauen.“
Gegen das „antiquierte Frauenbild“ der AfD müsse man seine Stimme erheben, sagt FDP-Stadträtin Christiane Alberternst. „Wer nicht wählt, tritt das Wahlrecht mit Füßen.“ Auch wenn das Klima rauer werde, es helfe nichts, glaubt Britta Walthelm, Bundestagskandidatin der Grünen: „Wir müssen raus und Gesicht zeigen.“

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