Geplante Spielothek in Ziegelstein stößt auf Kritik

1.4.2015, 08:00 Uhr
Geplante Spielothek in Ziegelstein stößt auf Kritik

© Günter Distler

Lange Jahre residierte im Gebäude am Bierweg 5 eine Filiale der HypoVereinsbank. Im vergangenen Sommer wurde die Zweigstelle im Zuge von Einsparungsmaßnahmen geschlossen. Seit September 2014 sucht Immobilieneigentümer Thomas Heger nach einem neuen Mieter - bis dato vergebens.

Der Geschäftsmann setzt deshalb auf eine neue Strategie. Da er in Nürnberg bereits drei Spielhallen betreibt (am Plärrer, in der Harsdörffer- und Allersberger Straße) will er nun auch in Ziegelstein eine Spielothek eröffnen.

Ein Umbauantrag liegt der Stadtverwaltung seit kurzem vor. Baureferent Daniel Ulrich spricht von einer "klassischen Spielhalle", die auf Herz und Nieren geprüft werden müsse, was zwei bis drei Monate dauern könne. Immerhin handelt sich hier "um den ersten Antrag seit drei Jahren" für eine solche Spielothek.

"Absolut verträglich"

Anwohner und Stadtplaner sehen vor allem baurechtliche Hindernisse. Da Spielhallen nur in einem Kern-, Gewerbe- oder Mischgebiet zulässig sind, bezweifelt Baureferent Ulrich, dass dies am Bierweg 5 der Fall ist. Weil direkt daneben eine Reihenhaussiedlung anfängt, hält Tobias Schmidt, Vorsitzender des Vorstadtvereins Nord, eine Spielothek für "absolut unverträglich". Ähnlich sehen dies Nachbarn, die dem Vorhaben bisher nicht zugestimmt haben. Wie zum Beispiel Blumenhändler Neil Graf, der auch einen "Schaden für den Platz" befürchtet. Er plädiert wie Schmidt für eine "ansprechende Ladennutzung" im Bereich des Einzelhandels, vielleicht sogar mit Postagentur, die derzeit in Ziegelstein fehlt.

Heger verweist derweil auf "eine Klein-Spielothek mit acht Geldspielautomaten" und "ohne andere Glücksspiele". Baureferent Ulrich könnte sich eine solche Nutzung höchstens im Gewerbegebiet Andernacher Straße vorstellen. Für Heger hat das Gewerbe nichts Anstößiges. Seine bestehenden X-Play-Hallen seien "sauber geführt", betont er.  
 

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