Getöteter Pavian: Ermittlungen gegen Dag Encke eingestellt

9.4.2016, 06:00 Uhr
Gegen Tiergartendirektor Dag Encke wurde wegen der Tötung eines Pavians ermittelt. Die Staatsanwaltschaft stellte nun das Verfahren ein.

© Michael Matejka Gegen Tiergartendirektor Dag Encke wurde wegen der Tötung eines Pavians ermittelt. Die Staatsanwaltschaft stellte nun das Verfahren ein.

"Nach den Ermittlungen steht fest, dass der Beschuldigte zusammen mit diversen Mitarbeitern alle Alternativen ausschließen konnte und als letztes Mittel nur noch die Tötung verblieb, um den Artenschutz im Tiergarten zu gewährleisten", heißt es in der Einstellungsverfügung der Behörde.

Die Tierschutzaktivisten hatten dagegen in ihrer Anzeige davon gesprochen, dass der Pavian ohne vernünftigen Grund getötet worden sei und damit ein Verstoß gegen Paragraph 17 des Tierschutzgesetzes vorliege. Die Staatsanwaltschaft kam laut ihrer Einstellungsverfügung zu dem Ergebnis, dass eine strafrechtliche Relevanz nicht vorliege, weil der Tiergarten unter Leitung Enckes eine Reihe von Maßnahmen in Erwägung gezogen habe, um die Aggressionen in der Paviangruppe zu verhindern. Der später getötete Pavian habe in dieser Hinsicht eine herausragende Rolle gespielt, es sei zu schweren Kämpfen und Verletzungen gekommen, in einem Fall sei bei den Auseinandersetzungen sogar ein Jungtier getötet worden.

In der Begründung der Staatsanwaltschaft heißt es dazu: "Der Prozess bis zur Entscheidung der Tötung des Pavians als letzte Alternative, um eine Gefahr für dessen Artgenossen und die Jungtiere auszuschließen, vollzog sich eineinhalb Jahre." Die "schmerz- und angstfreie Tötung" des Pavians, die "tiermedizinisch fachlich korrekt" von Tierärzten durchgeführt worden sei, erfolgte am 8. November 2011. Nach der Tötung habe sich die Lage unter den Pavianen entspannt.

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