GfK-Führung muss aufgrund miserabler Zahlen gehen

12.8.2016, 15:44 Uhr
Am Freitag wurde der Grund für den Rauswurf von Vorstands- und Aufsichtsratschef bekannt.

© dpa Am Freitag wurde der Grund für den Rauswurf von Vorstands- und Aufsichtsratschef bekannt.

Das Unternehmen hat im zweiten Quartal seine Talfahrt beschleunigt fortgesetzt. Der Umsatz lag bei 361,2 Millionen Euro - 6,1 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahresquartals. Ein Teil davon ist allerdings auch ungünstigen Währungseffekten geschuldet. Erneut rutschte der Konzern in die Verlustzone. Hatte die weltweite Nummer fünf der Branche im zweiten Quartal des Vorjahres noch einen  Konzerngewinn von 19,7 Millionen Euro erwirtschaftet, so steht jetzt Ende Juli ein dicker Verlust von 148,2 Millionen Euro in der Quartalsbilanz.

"Das zweite Quartal war enttäuschend“, räumte GfK-Chef Hartmann angesichts dieser Zahlen selbst ein. Das Geschäft mit der Auftragsforschung blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück und wird wohl auch in Zukunft nicht unbedingt so schnell florieren. 139 Millionen Euro schrieb die Gesellschaft auf die entsprechenden Firmenwerte ab. Zudem verpatzte Hartmann den Einstieg in die Fernsehforschung in Brasilien und Marokko. Dort gebe es Verzögerungen im Panel-Bereich, die Zahl der Kunden dort hält sich in engen Grenzen.

Die über 13.000 Mitarbeiter wurden bereits am Donnerstagabend über das Intranet über die Trennung des Unternehmens von Vorstands- und Aufsichtsratschef informiert. Die GfK hat bereits in den ersten sechs Monaten dieses Jahres unterm Strich 261 Stellen gestrichen. Hauptsächlich im Problemsektor Consumer Experiences. In ersten Reaktionen der Belegschaft  hieß es am Freitag, man fürchte nun, dass ein neuer Vorstand die Probleme vor allem auch über Kosteneinsparungen lösen wolle. "Das wird so wie immer laufen: Die da oben machen die Fehler, und wir müssen das am Ende ausbaden", fasste eine Mitarbeiterin am Standort am Nürnberger Westring die Sorgen vieler ihrer Kollegen in Worte.

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