Giga-Liner in Nürnberg: Es bleibt beim klaren Nein

14.9.2014, 06:00 Uhr
Der Lkw-Verkehr wächst weiter. Dennoch sind Giga-Liner in Nürnberg auch in Zukunft nicht erwünscht.

© dpa Der Lkw-Verkehr wächst weiter. Dennoch sind Giga-Liner in Nürnberg auch in Zukunft nicht erwünscht.

Die Antwort zum Feldversuch bleibt ein klares "Nein". Martin Burkert, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Nürnberg, begrüßt diese Haltung: "Ich bin sehr dankbar, dass Nürnberg bei seinem Nein zu 'Giga-Linern' in unserem Stadtgebiet bleibt."

Vor zwei Jahren wurde im Stadtrat heftig über die Teilnahme am Projekt debattiert. Die Logistikbranche forderte eine Einführung der Giganten, sie seien kostengünstiger und besser für die Umwelt. Vertreter der Stadt befürchteten allerdings, dass die überlangen Sattelzüge Brücken und Straßen auf Dauer beschädigen würden. Nun sind die Riesen seit einer Woche auf 120 zusätzlichen Streckenabschnitten in Deutschland unterwegs. Nur durch Nürnberg gondelt kein "Giga-Liner".

Sachliche Debatte notwendig

Wirtschaftsreferent Michael Fraas ist ein klarer Befürworter der Lang-Lkw: "Nürnberg als führender Logistikort kann es sich nicht länger erlauben, sich von modernen Innovationen abzukoppeln." Die Stadt dürfe nicht den Anschluss verlieren, meint Fraas. "Natürlich sollen die Giganten nicht auf allen Straßen im Stadtgebiet fahren, es geht lediglich nur um ein paar Meter", erklärt er. Bei der Strecke handele es sich um ein Straßenstück zwischen der Autobahn und dem Hafen. Laut Fraas läuft der bundesweite Versuch, an dem etwa 80 Lang-Lkw teilnehmen, in anderen Städten reibungslos.

SPD-Verkehrsexperte Burkert hingegen ist davon überzeugt, dass eine Ausweitung des Feldversuchs keinen Sinn ergibt. Eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schienen sei viel sinnvoller. Auf diese Weise würde auch der Verkehr auf der Straße flüssiger fließen. "Selbst in Bundesländern, die offiziell nicht am Feldversuch teilnehmen, würden inzwischen Fahrten auf bestimmten Strecken zugelassen", sagt indes Fraas.

Nichtsdestotrotz ist es wichtig, einen ausgewogene Kompromiss für das Thema Lkw zu erreichen. "Letztendlich muss ein Weg gefunden werden die unterschiedlichen Meinungen auch ohne die Giga-Liner in den Griff zu bekommen", erklärt Martin Burkert. Einen sachlichen, vorurteilsfreien Diskurs und vor allem eine Diskussion, in der die Scheuklappen abgenommen werden, fordert wiederum Fraas vom Nürnberger Stadtrat.

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