Gigabit-Tempo für Nürnberg: Vodafone startet Ausbau

Nürnberg - Nürnbergs Bürger können nun noch schneller im Internet surfen: Der Internetkonzern Vodafone bietet ab sofort Anschlüsse an, die Übertragungsraten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde erlauben. Allerdings spielt der Wohnort dabei eine wichtige Rolle.

Die bayerischen Städte Nürnberg und Landshut, Dingolfing und Fürth sind die ersten Orte, in denen der Düsseldorfer Internetkonzern sein Gigabit-Netzwerk startet. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder durfte am Freitag zusammen mit Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter in der Frankenmetropole den symbolischen Knopf drücken.

Bei einem Gigabit pro Sekunde – das sind 1000 Megabit – ist die Übertragung so schnell, dass zum Beispiel der Inhalt einer kompletten DVD innerhalb von nur 36 Sekunden heruntergeladen werden kann, wie ein Vodafone-Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärte. Zum Vergleich: Der Großteil der Bevölkerung in Deutschland nutzt Internetanschlüsse zwischen zehn und 16 Megabit pro Sekunde.

Vor einiger Zeit haben die Düsseldorfer deshalb ihr analoges Kabelfernsehen abgeschaltet. Denn das TV-Kabelnetz musste technologisch umgerüstet werden, um nun das schnelle Internet zu ermöglichen.

 800.000 Menschen mit Gigabit-Anschluss

In Nürnberg, Fürth, Landshut und Dingolfing können ab sofort 400.000 Haushalte oder 800.000 Menschen den Gigabit-Anschluss nutzen – wenn sie einen neuen Vertrag mit Vodafone abschließen. Außerdem müssen die Kunden dafür auch im Kabel-Verbreitungsgebiet wohnen, was man über die Homepage des Konzerns herausfinden kann.  

In den nächsten Monaten soll auch der Rest Bayerns in den Genuss des schnellen Internets kommen: Bis zum Jahresende wird das Netz rund fünf Millionen Menschen im Freistaat erreichen, kündigte Vodafone-Chef Ametsreiter an. "Das sind etwa dreiviertel unserer bayerischen Kabelhaushalte." Deutschlandweit sollen bis Ende 2018 zwölf Millionen Menschen mit Gigabit-Geschwindigkeiten surfen können.

Auch andere Anbieter, zum Beispiel die Telekom, bieten bereits Übertragungsraten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde an. Allerdings ist der Tarif nur dort buchbar, wo Glasfaserkabel bis zum Haus verlegt wurde. Im Frühjahr verfügte allerdings noch nicht einmal jeder zehnte Haushalt in Bayern über einen solchen Anschluss.