Goldschmuck aus Türkei: Nürnberger Zoll greift durch

23.8.2016, 11:04 Uhr
Goldschmuck aus Türkei: Nürnberger Zoll greift durch

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Am vergangenen Mittwoch kam ein frisch vermähltes Ehepaar zusammen mit der Schwester der Frau am Nürnberger Flughafen an. Die Türkei-Urlauber passierten den "grünen Kanal" für anmeldefreie Waren. Doch die Zollbeamten starteten eine Routine-Kontrolle.

Bei der Gepäckstückkontrolle fragten die Beamten nach mitgebrachten Waren: Der Ehemann gab zu, seiner Frau in der Türkei Goldschmuck als Hochzeitsgeschenk gekauft zu haben. Insgesamt habe er einen fünfstelligen Betrag für die Geschenke ausgegeben.

Die Schwester der Ehefrau trug mehrere goldene Armreife, die frisch Vermählte ebenfalls, zusätzlich ihren Ehering und Ohringe. Die Beamten witterten ein Problem: Die Reisenden hatten den Schmuck zwar nicht im Gepäck, doch auch am Körper tragend wird bei der Einreise eine Steuerabgabe fällig.

"Der Schmuckhändler in der Türkei hatte den Reisenden gesagt, dass es auf diese Weise keine Probleme beim deutschen Zoll gäbe", so Martina Stumpf, die Pressesprecherin des Hauptzollamts Nürnberg.

Für die neun Armreife im Wert von 14.000 Euro muss der Ehemann nun fast 3.000 Euro Zoll und Einfuhrumsatzsteuer nachzahlen. Der 21-Jährige nahm laut Zollamt "ritterlich" alle Schuld auf sich. Immerhin konnten der Ehering und die Ohrringe der Frau abgabefrei eingeführt werden, die Rechnungen dafür konnte das Paar vorlegen. Die Schmuckstücke lagen innerhalb der Reisefreimenge von 430 Euro. Auf den 21-Jährigen kommt nun ein Strafverfahren wegen Verdachts auf Steuerhinterziehung zu. 

Um Missverständnisse bei Einfuhren zu vermeiden, rät das Haupzollamt Nürnberg, sich bei Fragen immer an die Fachleute vom deutschen Zoll zu wenden, statt auf Hinweise von Händlern, Reiseleitern oder Flugpersonal zu vertrauen.


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