Gostenhofer prangern Gefahrenherde im Verkehr an

23.10.2014, 21:53 Uhr
Der Stadtteilarbeitskreis Gostenhof-Ost ist unzufrieden mit der Verkehrssituation im Viertel, zum Beispiel in der Gostenhofer Hauptstraße.

© Edgar Pfrogner Der Stadtteilarbeitskreis Gostenhof-Ost ist unzufrieden mit der Verkehrssituation im Viertel, zum Beispiel in der Gostenhofer Hauptstraße.

Wer am Plärrer in die Gostenhofer Haupstraße einbiegt, sollte auf der Hut sein. Egal, ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto: Im weiten Einmündungsbereich geht es tagsüber oft sehr unübersichtlich und brenzlig zu. Da parken Fahrzeuge beiderseits in zweiter Reihe, da ist der Zweirichtungsradweg zugestellt, während Fußgänger aufpassen müssen, dass sie nicht mit einem Radler kollidieren.

Da es entlang der Ladenzeile immer mehr Imbiss-Gaststätten und Gemüsegeschäfte gibt, die für Auslagen und Mobiliar am Gehsteig sorgen, lauern jede Menge Engstellen. Von einem „Konfliktherd“ spricht Daniela Müller, Sprecherin des Stadtteilteilarbeitskreises, der möglichst bald beseitigt werden sollte, indem das Verkehrskonzept im Umfeld geändert wird.

Im Jahr 2009 hatte der STARK Gostenhof-Ost schon einmal unter anderem auf diesen Problempunkt hingewiesen. Damals führte ein Ortstermin mit Verkehrsplanern immerhin zur ersten Nürnberger Tempo-10-Zone im Abschnitt der Gostenhofer Hauptstraße zwischen Leonhardstraße und Bauerngasse.

Einen Eingriff im trichterförmigen Kreuzungsbereich am Plärrer lehnte die Stadt damals ab - vor allem mit Blick auf den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs, nach dem in Gostenhof wie in Teilen der Fürther Straße verkehrsberuhigende Umbauten im Gespräch sind. Allerdings können Veränderungen leicht bis zum Jahr 2025 dauern.

Mit großer Sorge

Daniela Müller und ihr STARK-Kollege Udo Kloos, die beide im Viertel wohnen, sehen diese Perspektive mit großer Sorge: „Wir Anwohner haben den Eindruck, dass sich die Verkehrslage in Gostenhof zu Ungunsten der schwächeren Verkehrsteilnehmer - Fußgänger, Kinder und Radfahrer - verändert hat.“ Dieser Satz steht eingangs eines Schreibens an OB Ulrich Maly, in dem auf insgesamt 14 Gefahrenherde hingewiesen und ein neuer Ortstermin mit Verkehrsexperten gewünscht wird.

Zu den neuraligischen Punkten gehört auch der Petra-Kelly-Platz, wo rücksichtslos geparkt wird, die Rothenburger Straße, wo in Höhe Volksbad der Radweg regelmäßig zugeparkt ist und die Schreyerstraße, wo die Parksituation angesichts der Dauerbaustellen im Umfeld als prekär gilt.

Kritik gibt es zudem unter anderem an der an Sonn- und Feiertagen abgeschalteten Ampel an den Kreuzungen Schreyer-, Knauer- und Rothenburger Straße, an der „ungünstigen Führung“ des Radwegs in der Hessestraße und an der für Radler brisanten Ecke Kohlenhof-/Steinbühler Straße.

Mit Blick auf erfolgte Sperrungen bei Straßenfeten — wie beim türkisch-deutschen Fest im Sommer — sehen Müller und Kloos durchaus Perspektiven für Eingriffe, die auch für das Flair im Multikulti-Stadtteil positiv wäre. Laut Frank Jülich, Leiter des Verkehrsplanungsamtes, würde aber zum Beispiel ein Umbau der Gostenhofer Haupstraße mit Verlegung des Radwegs auf die Straße und neuen Parkbuchten sehr teuer werden. Dafür sei derzeit kein Geld im Haushalt in Sicht.

Die STARK-Mitglieder hoffen trotzdem auf Spielräume für punktuelle Veränderungen. Gern könnten diese auch erst mal provisorischen Test-Charakter haben.

 

Verwandte Themen


Keine Kommentare