Gostenhofer SPD auf Wachstumskurs

Nürnberg - Vorstandswechsel bei der Gostenhofer SPD: Bei der Jahreshauptversammlung wurde die 43-jährige Dionisia Vlachou als neue Vorsitzende gewählt. Sie tritt die Nachfolge von Manuel Tomé Amenedo an, der nach sechs Jahren nicht mehr kandidiert hatte, aber auf eine positive Entwicklung zurückblicken kann — die Mitgliederzahl ist steigend.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Mitgliederzahl um zehn auf 111 gestiegen, was Tomé Amenedo freut, weil die Entwicklung gegen den bundesweiten Trend vieler Parteien gelaufen sei. Sein Fazit: „Wir sind im Stadtteil verwurzelt und bekannt, setzen Themen und sind auch innerhalb der SPD in Nürnberg einer der aktivsten Ortsvereine.“ Vor allem junge Leute und Frauen hätten für den Zuwachs gesorgt — und das auch bei den Aktiven.

Mit Dionisia Vlachou wurde eine gelernte Kauffrau zur neuen Ortsvereinschefin gewählt, deren Eltern aus Griechenland stammen. Die 43-Jährige ist in Hildesheim geboren und im Großraum Nürnberg, Fürth und Lauf aufgewachsen. Seit zehn Jahren lebt sie in Nürnberg — zuerst in der Südstadt, seit acht Jahren in Gostenhof. Die Mutter eines 16-jährigen Sohnes wohnt in der Denisstraße und war schon zuvor Beisitzerin im Vorstand der SPD Gostenhof.

Vlachou engagiert sich für das Institut für Pädagogik und Schulpsychologie als ehrenamtliche Elternlotsin. In der Nürnberger SPD leitet sie die Arbeitsgemeinschaft Migration. Sozialdemokratin ist sie seit 2012, wobei ihr Hauptaugenmerk auf der Kommunalpolitik liegt. „Da kann man etwas verändern“, findet die Gostenhoferin, die sich vorstellen kann, 2020 für den Stadtrat zu kandidieren.

Neben ihr wurden Hannah Fischer und Paul Kaltenegger als stellvertretende Vorsitzende neu in den Vorstand gewählt. Als Beisitzerin fungiert weiter Stadträtin Yasemin Yilmaz, neu in diesem Amt sind nun Roland Münzel und Florian Seperant. Als Kassier tritt Tomé Amenedo die Nachfolge von Helmut Schönfelder an, der sich nach zwölf Jahren aus dem Vorstand zurückgezogen hat.

Pro Bewohnerparken

Abgesehen von den Vorstandswahlen wurden auch einige Anträge für Themenschwerpunkte beschlossen. So setzt sich der Ortsverein für eine Stärkung der Bewohnerparkplätze ein und fordert eine Ausdehnung der Regelung bis 22 Uhr. „Mehr Bäume im Stadtteil“ lautet ein weiteres Ziel, das Dionisia Vlachou sehr wichtig ist. Durch gezielte Pflanzungen, zum Beispiel auf Parkplätzen von Discounter-Filialen, will man die Flächenversiegelung reduzieren und das Stadtklima verbessern.

Die Digitalisierung öffentlicher Gebäude, die es zum Beispiel Blinden ermöglicht, sich dort leichter selbstständig zu bewegen, ist ein weiteres Anliegen der Gostenhofer SPD. Zudem will sich Vlachou, wie ihr Vorgänger, um eine verbesserte Busroute durch den Stadtteil bemühen. Beteiligen will sich der Ortsverein zudem am Pfingstwochenende mit einem Stand bei der Gostenhofer Kirchweih, die erstmals mit dem Stadtteilfest verbunden wird.

Im Mittelpunkt wird dann vermutlich schon der Bundestagswahlkampf stehen. Der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat bei der Gostenhofer SPD jedenfalls schon für Begeisterung gesorgt: Seit der Bekanntgabe gab es auch hier schon mehrere Eintritte von neuen Genossen.