Grenzen überschritten

16.4.2009, 00:00 Uhr

Wenn in verbrieften Predigten der Initiator und Leiter der wachsenden Gemeinschaft, nämlich Helmut Bauer, als «Völkerapostel» und als «Führer der Nation» bezeichnet wird, ist eben nicht alles gut. Warum zielt ein Prediger auf das ganz dunkle Kapitel der deutschen Geschichte?

Der gelernte Einzelhandelskaufmann Bauer hat sich durch charismatisches Auftreten offenbar in die Seelen von Sinn-Suchenden geschlichen. Und er scheint davon nicht schlecht zu leben. Denn es sind ja nicht nur Aussteiger, die über dunkle Spendenpraktiken und einen Psychodruck in der Gemeinschaft sprechen, sondern Experten, die «Wort und Geist» seit einiger Zeit beobachten.

Nun könnte man sagen, in allen großen Kirchen gehen Klingelbeutel herum, die mit baren Geldspenden gefüllt werden. Warum nicht auch in einer Freikirche? Noch dazu, wenn sie eine anerkannte, gemeinnützige Stiftung ist? Der Unterschied ist der: Die Spenden der evangelischen wie katholische Kirche kommen konkreten, karitativen Zwecken zugute. Geregelt ist das im sogenannten Kollektenplan, den die Öffentlichkeit einsehen kann.