Große Abenteuerreise in den Tomatendschungel

25.7.2016, 19:25 Uhr
Große Abenteuerreise in den Tomatendschungel

„Wer will unsere Küken sehen?“, fragt Renate Höfler. „Ich, ich, ich“ – logisch, ein Ausflug auf den Bauernhof ist für Kinder immer etwas Besonderes. „Die Kinder können sich ganz lang daran erinnern“, sagt die Erzieherin. In einem Käfig sitzen die Küken. Die Kinder dürfen die zwei Wochen alten Tiere streicheln. „Das fühlt sich ganz weich an“, sagt ein Mädchen. Klar, dass später alle noch die Hühnermama besuchen wollen.

Zunächst aber geht es ins Gewächshaus – in Sachen Gurken und Tomaten sind die Höflers schließlich Experten. Die Kinder sind beeindruckt davon, wie groß alles ist. Mit einer kleinen Hebebühne, die normalerweise von Arbeitern dazu benutzt wird, die Pflanzen zu beschneiden und festzubinden, dürfen sie den Tomatendschungel auch von oben anschauen. „Ich will noch mal“, rufen die Kids. Ob einem dort oben vielleicht schwindelig wird? „Nö, überhaupt nicht!“

Aber natürlich darf die „Borkumer Bande“ nicht nur den Ausblick genießen – bei einem Ausflug soll man schließlich auch etwas lernen. Ob Eiertomaten, Cherrytomaten, Snacktomaten – den Unterschied kennen die Kleinen jetzt ganz genau. Und wissen natürlich auch, woher die verschiedenen Sorten ihre Namen haben. Warum aber wachsen die Pflanzen im Gewächshaus und nicht draußen? „Die Tomaten mögen es warm“, erklärt Renate Höfler, „draußen friert es die Pflanzen.“ Im Gewächshaus aber haben sie ideale Wachstumsbedingungen: Es gibt genug Wasser und Licht und es ist sommerlich warm. „Wisst ihr eigentlich, was die Tomatenpflanzen essen?“, will Höfler von den Kindern wissen – und zeigt ihnen dann die „Pflanzennahrung“ die dem Wasser beigefügt wird.

Auch die Hummeln arbeiten mit

Ganz fasziniert sind die Kinder auch, als Höfler ihnen die kleinsten Gewächshaus-Mitarbeiter zeigt: Hummeln. Die sind nötig, um die Blüten zu bestäuben. „In jeder Kiste lebt eine Hummelkönigin“, sagt Höfler. Und zu jeder Einzelnen gehören zwei Aufpasser und zwanzig Arbeiter.

Das Ergebnis der Hummelarbeit dürfen die Kinder natürlich auch gleich probieren. Frisch von den Pflanzen gepflückt, schmecken die Tomaten eben am besten. „Wir ernten erst, wenn die Tomaten richtig rot sind“, sagt Höfler. Ware aus dem Ausland – etwa von den Kanaren – wird bereits geerntet, wenn die Tomaten noch grün sind. Farblich reifen sie dann zwar nach, bis sie im Supermarkt ankommen. Die geschmackliche Reife ist jedoch abgeschlossen, sobald man die Tomaten von der Pflanze trennt.

Ein Gewächshaus weiter haben die Höfler etwas anderes: Gurken. „Wisst ihr eigentlich, warum die Blätter so rau sind?“, fragt Höfler und die Kinder lernen, wie sich Pflanzen vor Feinden schützen. Was an ihnen wächst, sind keine Gurken, wie man sie normalerweise kennt, es sind Snackgurken. Die kleinere Version des Gemüses ist relativ neu. „Gurken sind ganz gesund“, erklärt Höfler den Kindern. Und weil die Snackgurken so klein sind, schnabulieren einige Kids gleich mehrere davon. „Ihr müsst euren Eltern sagen, dass das zum Frühstück viel besser ist als Milchschnitte“, sagt Höfler. Kindern Gemüse schmackhaft machen, das ist der Kreisbäuerin wichtig. Außerdem liegt ihr am Herzen, dass der Nachwuchs erleben kann, wie Lebensmittel hergestellt werden. „Kinder sollen die Pflanzen berühren können“, sagt sie. Ihr macht es Spaß – und das merkt man auch.

Etwa acht bis zehn Mal führt Renate Höfler jedes Jahr Kindergartengruppen oder Schulklassen über den Betrieb. Dazu kommen noch rund 20 Führungen, die sie für Erwachsene gibt. Wer mit seiner Klasse zu Besuch ins Gewächshaus kommen möchte, darf sich gern bei Renate Höfler melden. „Wenn ich Zeit hab, mach ich das gern“, sagt sie.

Spaß machen die Führungen allemal – da ist sich die „Borkumer Bande“ einig. Das Fazit zum Gemüse: „Lecker“, so einer der Jungs.

www.gartenbau-hoefler.de

Keine Kommentare