Grüner Treffpunkt: Mobile Bäume für den Bielingplatz?

25.6.2017, 05:53 Uhr
Blick auf den Bielingplatz in St. Johannis: Im vorderen Bereich befindet sich die Boulebahn, Bänke und Mülleimer folgen. Hier wünschen sich die Anwohner mobiles Grün als Schattenspender.

© Stefan Hippel Blick auf den Bielingplatz in St. Johannis: Im vorderen Bereich befindet sich die Boulebahn, Bänke und Mülleimer folgen. Hier wünschen sich die Anwohner mobiles Grün als Schattenspender.

Ein Platz für Autos und Menschen: Lange wurde über die Wiederherstellung des Bielingplatzes im Zuge des U-Bahnbaus diskutiert — bis eine Kompromisslösung gefunden wurde. Seit April laufen nun die Arbeiten in St.Johannis, bis Ende Juli soll alles fertig sein. Wie berichtet, war ursprünglich geplant, den Platz nach Abschluss der U-Bahnarbeiten wieder in seiner alten Form als Parkplatz herzustellen.

Doch unter den Anwohnern regte sich Protest, sie machten sich für einen grünen Treffpunkt im Viertel stark. Das Thema beschäftigte damals den Stadtplanungsausschuss. Das Ergebnis: Die Kosten für die Wiederherstellung des Platzes dürfen maximal 150.000 Euro betragen. Von den ehemals 58 Parkplätzen bleiben 49 erhalten — davon befinden sich 37 im Zentrum des Platzes.

Schattenspender fehlen

Es geht voran. Die Straßenbauarbeiten sind nahezu abgeschlossen, Sträucher und Bäume — insgesamt acht an der Zahl im Bereich des Platzes — wurden gepflanzt. Im Osten des Platzes folgen im Juli noch Sitzgelegenheiten mit einer Schachecke, eine Jugendbank — eine Stahlrohrkonstruktion, die multifunktional genutzt werden kann — sowie ein Geschicklichkeitsspiel für Alt und Jung, so André Winkel vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör). Den Westen des Platzes ziert bereits eine Hobby-Boulebahn; es fehlen noch Bänke und Mülleimer.

Vor allem in dieser Ecke sieht die Anwohner-Initiative "Lebendiger Bielingplatz", die auf rund 20 Mitglieder blickt, noch Nachbesserungsbedarf. "Es schaut recht grau und trist aus", kritisiert Sabina Günther, "Kunst und Farbe könnten hier Abhilfe schaffen. Auch gibt es in diesem Bereich überhaupt keinen Schatten." Heiko Schultz, Sprecher des Arbeitskreises, regt an, mobile Bäume zwischen den Bänken zu platzieren.

Das ist ganz im Sinne von Gerhard Gassner von Vischers Kulturladen in der Nachbarschaft, auch er wünscht sich weiteres Grün. "Es ist schon sehr kahl an dieser Stelle, es fehlen Schattenspender." Insgesamt spricht Gassner bei der Gestaltung des Bielingplatzes "von einem guten Kompromiss".

André Winkel dazu: "Wir werden prüfen, ob hier noch drei mobile Bäume hinkommen." Das sei jedoch keine feste Zusage, so der Sör-Sprecher.

Langzeitparker in der Kritik

Schultz bringt weitere Punkte zur Sprache: Anwohner befürchten, dass der Platz von Langzeitparkern in Beschlag genommen wird, "wir haben bereits beobachtet, dass Wohnmobile hier längere Zeit stehen", moniert er. Sein Vorschlag: Man könne doch die Stellplätze in der Mitte des Platzes fürs Anwohnerparken nutzen und auch welche für die Lehrer der benachbarten Peter-Vischer-Schule reservieren. Ferner wäre die Aufstellung eines Spenders mit Tüten für tierische Hinterlassenschaften sinnvoll, damit der Platz nicht zum Hundeklo verkommt. Lobende Worte findet er in puncto Verkehrssicherheit. Mit den Zebrastreifen und der Verengung der Heimerichstraße als Parkplatzzufahrt "hat die Stadt viel für die Schüler, die aus der U-Bahn strömen, getan".

Die Initiative will ein soziales Miteinander vorantreiben. Sie habe Kontakt zu den umliegenden sozialen Einrichtungen — wie Kindergärten und Altenheim — aufgenommen. Es sei angedacht, im gesperrten Abschnitt der Kressenstraße einen Bauernmarkt zu etablieren, auch hier laufen schon erste Gespräche. Nach den Sommerferien will die Initiative ein Fest auf dem neuen Platz organisieren. Und 2018 findet dort auch wieder das Stadtteilfest statt, das heuer wegen den laufenden Arbeiten ausfallen musste.

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